
Grant Hendrik Tonne, Wirtschaftsminister, hält es für unerlässlich, Planungs- und Genehmigungsverfahren massiv zu beschleunigen. „Geld allein baut noch nichts“, sagte Tonne beim Sommerempfang der Bauindustrie Niedersachsen-Bremen mit Blick auf das Sondervermögen für Infrastruktur. Die Bürger erwarteten schnelle Fortschritte, zum Beispiel bei den notwendigen Reparaturen und dem Ausbau der Infrastruktur. Dazu plädierte Tonne für eine „Charta für Infrastruktur“. Sie solle helfen, die Arbeit aller Beteiligten zu koordinieren. Um mehr Fachkräfte für die Bauindustrie zu finden, sprach sich der Wirtschaftsminister für „Arbeitsmarktdrehscheiben“ aus. Diese sollten Arbeitnehmer, deren Jobs von der Transformation betroffen sind, frühzeitig weiterqualifizieren und ihnen neue Perspektiven eröffnen. Jörn Makko, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands, übte bei der Veranstaltung scharfe Kritik an der Investitionspolitik des Bundes. Die anhaltenden Haushaltsstreitigkeiten innerhalb der Ampel-Koalition hätten dazu geführt, dass 2025 für viele Unternehmen der Branche de facto ein „verlorenes Jahr“ sei – neue Aufträge blieben knapp, geplante Investitionen würden aufgeschoben. „Hier muss die neue Bundesregierung jetzt dringend nachlegen“, forderte Makko.