Die Grenzwerte im Trinkwasser müssen kontinuierlich überprüft werden, sonst setzt man die Gesundheit der Polizisten aufs Spiel.
Die Fotos, mit denen die GdP ihren Aufruf illustriert, zeigen drastische Mängel. In einer Duschkabine ist großflächig der Putz abgebrochen, das Abflussrohr und der Spülkasten einer Toilette sind nicht richtig abgedichtet und bei einer Treppenstufe fehlt der Bodenbelag. „In viele Dienststellen ist jahrzehntelang nicht investiert worden“, sagt Schilff. Die Polizisten würden viele Missstände auch gar nicht mehr bemerken, so sehr habe man sich daran gewöhnt. Doch der Verfall sieht nicht nur unschön aus, er birgt für die Beamten auch gesundheitliche Gefahren. „Man weiß nicht genau, wie gefährlich die Schadstoffe sind, die über veraltete Leitungen ins Trinkwasser gelangen“, sagt Schilff. Das sei unverantwortlich, vor allem, da die Polizisten im vergangenen Sommer auch noch dazu aufgefordert wurden, Wasser aus den Leitungen zu trinken. „Die Grenzwerte von Stoffen wie Blei im Trinkwasser müssen in den Dienststellen kontinuierlich überprüft werden, sonst setzt man die Gesundheit der Polizisten aufs Spiel“, fordert Schilff.
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Von der Landesregierung heißt es, Innen- und Finanzministerium arbeiteten an einer dauerhaften Verbesserung der Unterbringung, die bei den verfügbaren Haushaltsmitteln möglich sei. Neben den beiden Großprojekten Sanierungsmaßnahmen an der Polizeidirektion Hannover und Erweiterung des Landeskriminalamts (LKA) gebe es noch an mindestens 17 weiteren Standorten kleinere Bau- und Sanierungsmaßnahmen. Darunter finden sich etwa auch einige von der GdP geforderte Sanierungen von Trinkwasserleitungen und Sanitäranlagen (Polizeiakademie Oldenburg, Polizeiwerkstatt Aurich, Polizeiinspektion Leer/Emden, Zentrale Kriminalinspektion Lüneburg, Polizeikommissariat Walsrode). Dazu kommen eine Dachsanierung an der Inspektion Hameln, Rückbaumaßnahmen von Tankstellen, eine Brandschutznachrüstung in der Direktion Lüneburg und zwei neue Trainingszentren in Lüneburg und in Wietmarschen. Jede dieser Einzelmaßnahmen kostet nach Angaben des Ministeriums weniger als 2 Millionen Euro. Insgesamt stehen dem Innenministerium für solche kleineren Baumaßnahmen in diesem Jahr rund 4,8 Millionen Euro zur Verfügung.