26. Sept. 2025 · 
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Führungswechsel beim Landeskommando: Wachter setzt auf militärische Glaubwürdigkeit

Frank Wachter (links) übernimmt das Landeskommando von Dirk Waldau. | Foto: Link

Oberst Frank Wachter, zuletzt Chef des Stabes an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, leitet ab sofort das Landeskommando Niedersachsen. Der 58-Jährige tritt die Nachfolge von Oberst Dirk Waldau an, der nach 42 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet wurde. Landtagspräsidentin Hanna Naber ehrte Waldau als „Staatsbürger, der 40 Jahre Verantwortung für uns alle übernommen hat“. Innenministerin Daniela Behrens dankte dem scheidenden Kommandeur für seine „Schnörkellosigkeit, Nüchternheit und Klarheit“. Mit Blick auf den Operationsplan Deutschland und das Thema Drohnenabwehr sagte sie in Richtung seines Nachfolgers: „Wir haben in nächster Zeit einiges miteinander zu tun.“ Der unter anderem für seine Auslandseinsätze in Mali mehrfach ausgezeichnete Panzeroffizier Wachter sieht seine Aufgabe vor allem darin, die Konzepte zur Landesverteidigung nun in der Praxis umzusetzen. „Wir müssen politisch-gesellschaftlich geschlossen bleiben, militärisch glaubwürdig und wirtschaftlich leistungsfähig. Auf diesen Säulen ruht das Haus unserer Gesamtverteidigung“, sagte er. Angesichts russischer Provokationen will er insbesondere für militärische Glaubwürdigkeit sorgen. Waldau machte zum Abschied deutlich, dass das Landeskommando künftig vor drei großen Herausforderungen steht: dem Aufwuchs bei den Reservedienstleistenden, einer engeren Verzahnung mit zivilen Strukturen – insbesondere im Gesundheitswesen – sowie der Informationsarbeit im Land, um für den Wehrdienst zu werben. „Die von Minister Pistorius angestoßenen inneren Reformen greifen“, betonte er. Ziel müsse es nun sein, aus einer „Ausbildungsarmee“ eine kriegstüchtige Armee zu formen. Dafür brauche es nicht nur Material und Personal, sondern vor allem Infrastruktur. „Wenn wir 260.000 aktives Personal gewinnen wollen, müssen wir diese Menschen in vernünftigen Liegenschaften unterbringen und ausbilden können.“ Dabei mahnte Waldau an, militärische Anforderungen und zivile Verfahren besser zu synchronisieren: „Militärische Tempovorstellungen stoßen in der Bauverwaltung auf einen anderen Takt. Diesen Gleichklang müssen wir erreichen, wenn wir die Bundeswehr zügig ertüchtigen wollen.“

Dieser Artikel erschien in Ausgabe #169.
Christian Wilhelm Link
AutorChristian Wilhelm Link

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