Christian Kötz, bislang verantwortlich für das Kerngeschäft beim hannoverschen Reifenhersteller Continental, übernimmt ab Januar den Vorstandsvorsitz des Konzerns. Der 55 Jahre alte Maschinenbauer arbeitet seit 1996 für Continental und wurde 2019 in den Vorstand berufen. Der gebürtige Braunschweiger löst Nikolai Setzer (54) ab, der nach fast drei Jahrzehnten aus dem Unternehmen ausscheidet. Setzer gehört seit 2009 dem Vorstand an und führte Continental seit sechs Jahren als Chief Executive Officer. „Das, was jetzt sicherlich viele mit meiner Zeit als CEO verbinden werden, ist die tiefgreifendste Neuaufstellung von Continental in ihrer Unternehmensgeschichte. Wir haben mit den zuletzt drei Unternehmensbereichen drei starke, eigenständige Champions geschaffen“, lautet Setzers eigene Bilanz. Vom ehemaligen Großkonzern wird demnächst nur noch das Reifengeschäft übrig bleiben. Die Autozulieferersparte ist bereits im September als das eigenständige Unternehmen Aumovio an die Börse gegangen und hat ihren Geschäftssitz nun in Frankfurt am Main. Auch das Contitech-Geschäftsfeld Original Equipment Solutions (OESL) hat mit dem US-Unternehmen Regent mittlerweile einen neuen Eigentümer. Der Verkauf der Kunststoffsparte Contitech selbst soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein. „Nikolai Setzer hat Continental in den vergangenen Jahren entscheidend geprägt, neu ausgerichtet und den Weg für drei starke, eigenständige Unternehmen geebnet“, lobte Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle. IG Metall und IGBCE sprechen indes von der „kompletten Zerschlagung eines Traditionskonzerns“.
