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Gottschalk, promovierter Jurist, war Anfang der neunziger Jahre und noch einmal nach 2002 Staatssekretär im Nachbarland Sachsen-Anhalt – und zwar im Bauministerium, das auch für Raumordnung und Landesplanung zuständig ist. Nach seiner Pensionierung zog er in seine Heimat Wilhelmshaven zurück. Seit langer Zeit beschäftigt ihn der wachsende Stadt-Land-Gegensatz, der auch in Niedersachsen immer spürbarer werde. Seine Gedanken zu diesem Thema hat er schon vor Ausbruch der Corona-Krise aufgeschrieben. Gottschalk argumentiert so: Wenn man Landesbehörden aus den Ballungsräumen abzöge, würde dies zum einen diese Metropolen entlasten. Das fängt an bei der Vermeidung von Verkehrsstaus und den damit verbundenen Abgasbelastungen. Höhere Kosten für Büro-Immobilien einerseits und höhere Wohnkosten für die Mitarbeiter andererseits seien in Ballungsräumen die Regel. Beides werde sich günstiger darstellen, wenn Behörden auf das Land verlagert werden. Da die meiste Kommunikation längst über das Internet läuft und der Breitbandausbau in Niedersachsen beträchtliche Fortschritte macht, sei das Argument der schlechten Anbindung und Vernetzung, das gemeinhin gegen Behördenverlagerungen ins Feld geführt wird, nicht mehr überzeugend. Auch die Personalverlagerung könnte, wie das bayerische Beispiel zeige, personalfreundlich gestaltet werden.
