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„Wir brauchen einen Corona-Aufschlag bei der Finanzhilfe“, fordert Michael Kropp, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Niedersachsen (AGFS), im Gespräch mit dem Politikjournal Rundblick. Die freien Schulen kämpften ebenfalls mit höheren Kosten für Personal und Ausstattung, bekämen aber nicht die gleiche Unterstützung. Auch das Angebot des Kultusministeriums, dass sich Lehrkräfte in Niedersachsen zweimal anlasslos auf Corona testen lassen können, gilt der Arbeitsgemeinschaft zufolge nicht für Lehrer an freien Schulen.
Kultusminister besucht die AGFS
Über die Finanzhilfe für die freien Schulen wird abseits der Corona-Krise seit langem diskutiert, ohne dass man dabei nur einen Schritt weitergekommen wäre. Am heutigen Freitag kommt Kultusminister Grant Hendrik Tonne in die Mitgliederversammlung der AGFS und stellt sich den Fragen der Vertreter freier Schulen. Und Fragen gibt es reichlich, viele werden schon seit Jahren gestellt, ohne dass es bisher eine Antwort darauf gibt. Bereits vor ziemlich genau drei Jahren hatte die damalige AGFS-Vorsitzende Heike Thies in einer Veranstaltung von einer „bitteren Realität“ gesprochen. Das System sei so unübersichtlich, dass man inzwischen gar nicht mehr genau errechnen könne, wie die Stundensätze in der Finanzhilfe eigentlich zustande kämen. „Wir sehen nur, dass das Geld bei weitem nicht mehr kostendeckend ist und wir bei den Personalkosten mittlerweile unter 80 Prozent liegen“, erklärte Thies damals. Drei Jahre später hat sich an der Situation nichts geändert, sie ist durch steigende Kosten bei den freien Schulen eher problematischer geworden. Und das, obwohl SPD und CDU im Koalitionsvertrag vereinbart hatten, die Finanzhilfen für bestehende und neu gegründete Schulen in freier Trägerschaft zu überprüfen und „angemessen weiterzuentwickeln“.