27. Nov. 2017 · 
P und P

Frauen-Union: "Die CDU hat ein Männerproblem“

Ute Krüger-Pöppelwiehe, Landesvorsitzende der Frauen-Union (FU) in Niedersachsen, geht mit der Niedersachsen-CDU hart ins Gericht. „Die CDU hat ein Männerproblem“, teilte sie gestern nach einem Gespräch des FU-Vorstandes mit Parteichef Bernd Althusmann fest. Dass nur neun der 50 CDU-Abgeordneten im Landtag weiblich sind, also 18 Prozent, sei „ein historischer Tiefstand“. Dass als weitere Folge davon nur elf Prozent der Mitglieder im geschäftsführenden Vorstand der CDU-Landtagsfraktion Frauen sind und lediglich eine Frau im Kreis der Vize-Fraktionsvorsitzenden sitzt, sei „noch desaströser“. Der neue Fraktionsvorsitzende Dirk Toepffer habe die Frauenförderung als eines seiner Ziele benannt, dies aber schon beim Amtsantritt nicht umgesetzt. Es habe den Anschein, in der Landtagsfraktion herrsche „ein rückwärtsgewandtes Gesellschaftsbild vor“. Krüger-Pöppelwiehe kündigte gegenüber dem Rundblick an, erneut das „Reißverschlussverfahren“ bei der Aufstellung der Listen für Wahlen anzustreben – also die Besetzung jedes zweiten Platzes mit einer Frau. Bisher gilt bei der CDU die Vorgabe, dass unter jeweils drei Plätzen einer für eine Frau reserviert sein soll. SPD, Grüne und Linke haben schon die Quote mit der abwechselnden Benennung von Männern und Frauen. CDU-Fraktionschef Toepffer sagte, der Frauenanteil im Vorstand der CDU-Landtagsfraktion stimme ihn „insgesamt nicht zufrieden“  - obwohl es gelungen sei, drei der vier neu ins Parlament gewählten Frauen in den Vorstand zu entsenden. Er lade die Frauen-Union ein, „konstruktiv an einer Verbesserung der Situation mitzuarbeiten“.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #211.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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