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Am Dienstag hatte Clemens Tönnies, Geschäftsführender Gesellschafter eines der größten Fleischfabrikanten in Deutschland, gegenüber der Zeitung „Die Welt“ kritisiert, dass die Vorgaben der kommunalen Behörden nahezu in jedem Landkreis andere seien. Tönnies schlug deshalb eine zentrale Instanz vor, von der die Qualitätsstandards in Zukunft einheitlich geregelt werden sollten. Prof. Meyer sieht in diesen Forderungen allerdings eine „Nebelkerze“, die der Fleischfabrikant zünden wolle, um von der Verantwortung der Betriebe abzulenken. „Nicht die Überwachungsbehörden sind verantwortlich für die Qualität der Produkte, sondern die Hersteller selbst“, sagte er. Die Dezentralisierung sei „Teil des Systems“, erklärte die stellvertretende Referatsleiterin für Lebensmittelkontrollen im Landesagrarministerium, Ursula Müller. „Wir sind ein föderaler Staat, die Aufgaben sind klar geregelt.“ Auch die Sprecherin des Agrarministeriums bestätigte eine „sehr gute Zusammenarbeit“ zwischen dem Land, dem Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) und den Behörden der Landkreise.