Imke Haake, Generalsekretärin der FDP Niedersachsen, hat strengere staatliche Regeln zur Förderung der Sprachbegabung von Kindern gefordert. Hintergrund sind aktuelle Berichte, wonach in vielen Kreisen Niedersachsens die Kinder bei der Schuleingangsuntersuchung Sprachauffälligkeiten zeigen - sie haben nur einen begrenzten Wortschatz und Probleme beim Satzbau. Das gilt etwa für 44 Prozent der Schulstarter in Salzgitter und mehr als 33 Prozent in den Regionen Hannover und Osnabrück. Haake sagte: "Wir erkennen die wichtige Arbeit der Kindergärten an, aber diese Praxis führt zu einem Flickenteppich in der Spracherfassung. Eine verlässliche, standardisierte und verpflichtende Feststellung des Sprachstands im vorletzten oder letzten Kindergartenjahr für alle Kinder – unabhängig vom Besuch einer Kindertagesstätte – ist unerlässlich. Nur so identifizieren wir verlässlich und rechtzeitig jeden Förderbedarf. Ein fehlendes Fundament erschwert den Erwerb von Lesekompetenz und den Zugang zu allen anderen Unterrichtsinhalten. Nicht ausreichend geförderte Kinder benötigen ab der ersten Klasse zusätzliche Ressourcen in den Grundschulen, was die Lehrkräfte und den Regelunterricht zusätzlich belastet." Auch die niedersächsische CDU hatte solche verpflichtenden Deutsch-Tests im vorletzten Kindergartenjahr und notfalls ein Intensiv-Förderprogramm im letzten Jahr vor der Einschulung gefordert. Ein Sprecher des Kultusministeriums sagte, es gebe bereits intensive Förderungen. Das Problem liege in den Elternhäusern - und sei dort größer, wo es einen hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund und mit niedrigem Bildungsniveau gebe.


