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Es ist selten, dass die Wünsche und normativen Vorstellungen der Bürger tatsächlich Einfluss auf den Projektplanungs- und Umsetzungsprozess nehmen.
Aber wie lässt sich das erreichen? Eggert zufolge nur mit tatsächlicher Transparenz. „Man muss ein Vertrauensverhältnis aufbauen, durch Taten und durch echten Dialog.“ Dazu gehöre auch, dass die Vor- und Nachteile für jede Seite öffentlich gemacht würden. „Es wird sich immer stark auf den Bürger fokussiert und die Vor- und Nachteile der Projekte für die Bevölkerung“, sagt Eggert. Doch der Bürger sei ja nicht der einzige Akteur. Er trete vielmehr den Akteuren aus Verwaltung und Unternehmen entgegen. „Diese ziehen auch Vor- und Nachteile aus dem Projekt. Welche das sind, muss offengelegt werden, wenn die Bevölkerung wirklich Vertrauen in das Projekt und seine Initiatoren entwickeln soll“, sagt Eggert. Doch die Kosten und Gewinne für das Energieunternehmen und die Verwaltung würden fast nie öffentlich gemacht.
Brand fehlen zudem die gemeinsamen Leitbilder in den meisten Bürgerbeteiligungen. „Es ist selten, dass die Wünsche und normativen Vorstellungen der Bürger tatsächlich Einfluss auf den Projektplanungs- und Umsetzungsprozess nehmen“, sagt sie. Doch genau das sei nötig, damit die Bürger ein Projekt mittrügen. Es gehe andererseits aber auch nicht darum, sich den Argumenten der Bürger zu beugen und ihre Vorstellungen nur zu übernehmen. „Energieversorger, Verwaltung und Bürgerschaft müssen sich zusammensetzen und gemeinsam Leitbilder und Maßnahmen erarbeiten.“ Sie könne nachvollziehen, dass das vielen Projektträgern zu aufwendig ist. „Ein solcher Leitbildprozess ist mit viel Aufwand verbunden; er kostet Geld und Zeit und muss professionell moderiert werden“, sagt Brand. Doch langfristig gesehen führe kein Weg daran vorbei, wenn ein Projekt erfolgreich umgesetzt werden soll.