Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin, schlägt im Namen ihrer Behörde dem Rat vor, den Schutzstatus des Wolfes nach der Berner Konvention von „streng geschützt“ auf „geschützt“ abzustufen. Sollte der Ständige Ausschuss des Berner Übereinkommens dem Ansinnen beipflichten, könnte die Kommission zudem vorschlagen, den Schutzstatus des Wolfes im EU-Recht entsprechend anzupassen. Damit wäre ein Abschuss der Tiere dann leichter möglich.

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„Die Rückkehr des Wolfs ist eine gute Nachricht für die Artenvielfalt in Europa“, erklärte von der Leyen. „Die Dichte der Wolfsrudel in einigen europäischen Regionen ist inzwischen jedoch zu einer echten Gefahr geworden, insbesondere für die Nutztierhaltung.“ Die EU wolle den lokalen Behörden mehr Flexibilität beim Wolfsmanagement einräumen.

Die Berner Konvention ist eine internationale Übereinkunft zum Schutz von Tier und Umwelt. Sie steht deshalb noch oberhalb der EU-Richtlinie zum Schutz von Flora, Fauna und Habitat, in der der Schutz des Wölfe in Europa geregelt wird. Die EU-Kommission hatte im September dazu aufgerufen, neues Datenmaterial zum Wolf einzusenden, damit eine Neubewertung der EU-Wolfspolitik auf Grundlage der neuen Daten vorgenommen werden konnte. Dies ist nun in einem ersten Schritt geschehen.