Die Union ist der Wahlsieger, allein das zählt bei der CDU-Wahlparty in Hannover. | Foto: Kleinwächter

Am Anfang bewegte sich erst einmal gar nichts. Vor dem Brauhaus Ernst August in der hannoverschen Schmiedestraße bildete sich am Wahlsonntag um halb sechs eine große Traube wartender Menschen. Rein kam nämlich nur, wer auf einer Liste stand. Jeder Name wurde einzeln abgehakt. Das dauerte. Was für ein Bild nach Wochen der Diskussion darüber, wie sich illegale Migration sinnvoll begrenzen lässt. „Ihr wollt doch keine Chaoten drin haben“, erklärte der Kreisgeschäftsführer der CDU seinen murrenden Parteifreunden den Grund für das Warten. Nachdem Ende Januar die Geschäftsstelle der CDU Hannover belagert und der Parteistand auf dem Kröpcke umringt worden waren, hatte man die Sicherheitsvorkehrungen hochgefahren. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand eine Polizeistreife. Als dann um 18 Uhr die erste Prognose über die Bildschirme flimmerte, waren noch längst nicht alle Gäste im Lokal. Das historisch schlechte SPD-Ergebnis ließ die Christdemokraten feixen. Als ihr eigener Balken dann bei 22,5 Prozent stehen blieb, stockte einigen der Atem – bis sie merkten, dass die CSU erst noch obendrauf kommt. Dass die Union zusammengerechnet aber die 30-Prozent-Marke nicht überschritt, wurde schnell achselzuckend zur Kenntnis genommen. „Am Wahlabend wünscht man sich immer mehr Prozente“, sagte CDU-Landeschef Sebastian Lechner. Doch der Regierungsauftrag sei ja eindeutig. Man wirkt mit sich selbst zufrieden: Die Union wird wohl den Regierungschef stellen, für eine schwarz-grüne Koalition wird es dabei schon rein rechnerisch nicht reichen – Aufatmen bei vielen Christdemokraten. Doch als der Wert der Union bei der dritten Hochrechnung sogar unter 29 Prozent sinkt, sagen schon manche: „Das wird noch ein langer Abend.“