8. Feb. 2024 · 
Bildung

Enttäuscht von der Bildungspolitik: Christian Fühner (CDU) kritisiert Kultusministerin

Christian Fühner, Bildungspolitiker der CDU-Landtagsfraktion, ist enttäuscht von der Politik der Kultusministerin. Angesichts einer um nur 0,6 Prozentpunkte verbesserten Unterrichtsversorgung „die Politik der tausend Schritte zu bejubeln“, sei zynisch, sagte Fühner am Donnerstag im Landtag. Der Unterricht in Niedersachsen werde schon lange nicht mehr verlässlich erteilt, Schüler hätten mitunter nicht einmal mehr einen festen Klassenlehrer.

"Unterrichtsausfall, Teilzeitbeschäftigungen und hohe Krankenstände sind an der Tagesordnung", kritisiert Christian Fühner (CDU). | Foto: Plenar-TV/Screenshot: Link

Fühner forderte Kultusministerin Julia Hamburg (Grüne) auf, die Förderung von multiprofessionellen Teams im Haushalt aufzustocken, Bürokratie abzubauen, einen Stufenplan für den Ausbau der Schulsozialarbeit vorzulegen, die Lehrerausbildung zusammen mit dem Wissenschaftsministerium anzupassen und zugunsten des Kernunterrichts Lehrer aus der Ganztagsbetreuung abzuziehen. „Hören Sie auf zu tippeln, fangen Sie an zu joggen und setzen Sie an zum Sprint, damit sich wirklich was bewegt“, sagte Fühner und spottete über die Ankündigung einer sechsteiligen Veranstaltungsreihe zur Fachkräftegewinnung für Kindergärten: „Sie sind doch keine Eventmanagerin, sondern verantwortlich für die Bildungspolitik.“

In einem Punkt immerhin stimmte Hamburg dem CDU-Politiker zu: „Für Zaudern haben wir überhaupt keine Zeit.“ Bejubelt habe sie nichts, lediglich deutlich gemacht, wo sich etwas tue und wo noch mehr getan werden müsse. Die Anhebung der Lehrereinstiegsgehälter sei ein wichtiger Schritt hin zu attraktivere Arbeitsbedingungen gewesen. Zudem plane Sie, mit zusätzlichem Personal den Quereinstieg und die Anerkennung anderer Abschlüsse voranzubringen.

Kultusministerin Julia Hamburg spricht im Februar-Plenum im Landtag. | Foto: Plenar-TV/Screenshot: Link

Auf Nachfrage von Lukas Reinken (CDU) erläuterte Hamburg, dass die Teilzeitquote zwar nicht geringer werde, aber trotzdem durch Aufstockungen innerhalb der Teilzeitregelung die Lehrerstunden aufgestockt werden könnten. Vorige Woche hatte sie erklärt, dass auf diese Weise im ersten Schulhalbjahr 146 und zum zweiten Schulhalbjahr zusätzliche 85 Vollzeitäquivalente geschaffen werden konnten.

Dieser Artikel erschien am 8.2.2024 in Ausgabe #025.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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