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Michaela Schmolke vom MDK in Niedersachsen ist dagegen dankbar über den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff. Als Vorteil sieht sie vor allem, dass nun nicht mehr der Hilfebedarf in Minuten, sondern der Grad der Selbstständigkeit eines Menschen als Maßstab genommen wird. „Die Zeiten waren früher immer ein Problem. Ich konnten niemandem gerecht werden“, berichtete Schmolke. Die Reform bezeichnete sie als notwendigen Schritt. Auch Ina Hensiek vom Pflegeservicebüro Ammerland sieht bei der Begutachtung große Vorteile durch die Reform. „Früher ging es immer rein nach dem Fragenkatalog. Heute gibt es mehr Beratung für die Pflegebedürftigen.“ Es werde häufig auf hohem Niveau gejammert, meinte Hensiek und erinnerte daran, dass es finanzielle Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung erst seit 1995 gibt. „Es gibt in Deutschland viele Möglichkeiten, die es in anderen Ländern nicht gibt, zum Beispiel auch die Rehabilitation für Senioren.“ Sie wünschte sich allerdings mehr stationäre Pflegemöglichkeiten auch für junge Menschen. Schließlich gebe es auch viele Jüngere, die pflegebedürftig seien und nicht zuhause leben könnten. [caption id="attachment_31841" align="aligncenter" width="780"]
