…ist ständig mit Hinweisen, Ratschlägen und Forderungen in der Öffentlichkeit. Sie nimmt an der politischen Debatte rege Anteil – und bleibt dabei stets sehr sachlich und bestimmt. Dabei versteht sie es, ihre Botschaften einfach und verständlich auszudrücken, auch wenn die Inhalte manchmal durchaus komplex sind. Die Niedersächsin des Monats heißt…

Foto: äkn

…Martina Wenker, ist 64 Jahre alt, wohnt in Hildesheim und ist Fachärztin. Seit 16 Jahren steht sie an der Spitze der niedersächsischen Ärztekammer, und spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie wird ihre Stimme in den Diskussionen als wohltuend empfunden. Denn Wenker drückt sich klar aus, ohne aggressiv oder verletzend zu wirken. Allein im September dieses Jahres hat sie verschiedene Positionen bezogen, die durchaus geeignet sind, bei Menschen anderer Meinung kräftig anzuecken.

So sprach sie von „Kontrollwahn“ und plädierte dafür, die zahlreichen Dokumentations- und Datensammelpflichten für die Ärzte abzuschaffen oder wenigstens einzuschränken. Dann berichtete sie über sich häufende Angriffe auf medizinisches Personal, etwa auf Notärzte. Vieles davon geht einher mit den Protesten gewaltbereiter Impfgegner, die oft auch die Ärzte oder die Pflegekräfte als Ziel ihrer Attacken aussuchen. Solche Belästigungen oder Angriffe auf medizinisches Personal müssten konsequent bestraft werden, forderte sie.

Für Diskussionen dürfte auch Wenkers Mahnung an die Raucher sorgen. Sie legte allen Menschen, die starke Raucher sind, zum Herbst die Einschränkung ihres Verhaltens nahe – denn für Raucher, die ihre Lunge schädigen, gelte ein weitaus höheres Risiko, einen schweren Verlauf einer Corona-Erkrankung zu erleiden. Hinzu komme die Lungenkrebsgefahr, die man auch nicht unterschätzen dürfe. Seit 2000, so berichtete Wenker, sei das Risko einer Krebserkrankung für Raucher um 73 Prozent gestiegen.



Die Redaktion des Politikjournals Rundblick verleiht Wenker den Titel „Niedersächsin des Monats“ aus zwei Gründen: Erstens versteht sie es mit klaren, verständlich formulierten und doch nicht reißerischen Positionen, die gesundheitspolitische Debatte zu bereichern. Zweitens ist ihre sachbezogene, stets gut begründete Argumentation hilfreich in einer Zeit, in der gerade über sozial- und gesundheitspolitische Themen zunehmend alarmistisch und verzerrend diskutiert wird. Glückwunsch zu dem Titel!