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So wurde Sozial-Staatssekretär Heiger Scholz der Chef des Krisenstabes, Schröder als Gesundheits-Fachfrau der Regierung seine Stellvertreterin. Da Scholz selbst über Wochen wegen der Verminderung der Ansteckungsgefahr von zuhause aus arbeitete, musste Schröder als die Nummer zwei mindestens einmal wöchentlich, anfangs sogar täglich, in den Pressekonferenzen über das Infektionsgeschehen und die neuesten Corona-Verordnungen der Regierung unterrichten. Das tat sie stets auf eine ruhige, sachliche und manchmal auch allzu ausführliche Art und Weise. Da die gebürtige Baden-Württembergerin trotz vieler Anfeindungen gegen die Corona-Politik des Landes sich nie von ihrem betont sachlichen, juristisch peniblen Duktus der Vortrags abbringen ließ, verkörpert sie Stabilität und Kontinuität in einer Regierungspolitik, die zuweilen wenig konsistent und durchdacht wirkt, sondern den Eindruck von Flickwerk hinterlässt.
Schröder vertrat die Regelungen in der Öffentlichkeit
Dass die Rundblick-Redaktion nun ausgerechnet Claudia Schröder ausgewählt hat, soll ausdrücklich nicht als Anerkennung für das Corona-Krisenmanagement der Landesregierung verstanden werden. Ein solches Werturteil wäre zum einen verfrüht, zum anderen gibt es mehr als genug berechtigte Kritik an den Verordnungen, die über die vergangenen Wochen verhängt wurden. Vieles, was im Großen und Ganzen angemessen schien, war im Detail derart kompliziert, verwinkelt und in Verwaltungsdeutsch wortreich niedergeschrieben worden, dass selbst Fachleute den Überblick verloren hatten. https://www.youtube.com/watch?v=bTPjv4fh5Bo Aber die Verantwortung dafür tragen die politischen Entscheidungskräfte, im Sozialministerium nun die Ministerin und ihr Staatssekretär, darüber hinaus aber wegen des wachsenden Einflusses der Staatskanzlei auf die Inhalte der Ministerpräsident und sein Chef der Staatskanzlei. Da auch die anderen Ministerien mitsprachen in den wichtigen Fragen, sind auch die anderen Minister und Staatssekretäre nicht von einer Mitverantwortung frei zu sprechen. Claudia Schröder indes als Leiterin der Gesundheitsabteilung hatte nie den politischen Einfluss, der nur den politischen Spitzen zufällt.