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Bei Möller und Esdar klingt das ganz anders. Sie lehnen eine „umständliche Systemfrage“ ab und sagen, die SPD brauche „eine smarte und umsetzbare Kapitalismuskritik“. Dabei könne es um Themen wie Vermögen- und Erbschaftsteuer oder Spitzensteuersatz gehen. Möller und Esdar grenze sich ab von „Besserwissereien Ehemaliger“ und „von Genossen, die radikal sein wollen, aber in der Abstraktheit ihrer Äußerungen an den tatsächlichen Lebensumständen vorbeiargumentieren“. Das kann man, wenn man will, als Positionsbestimmung der Nicht-Linken Pragmatiker in der SPD verstehen. Die SPD, schreiben beide, dürfe nicht „zerrieben werden zwischen linkem Öko-Populismus und rechtem Angstmachen“. Möller und Esdar fordern eine Bildungsoffensive, in der die Chancen der Digitalisierung vermittelt und genutzt werden. Sie wollen „eine Durchsetzung des Rechtsstaats“ und schreiben: „Nicht jede Abschiebung ist ein Härtefall. Wer kein Recht auf einen Aufenthalt in Deutschland hat, muss das Land verlassen.“ Außerdem bekennen sie sich Freundschaft mit den USA und fordern, Deutschland müsse „eine aktivere Rolle in Europa und in der europäischen Säule der Nato übernehmen“.
