Die Immobilienpreise steigen auf 23,8 Milliarden Euro
In Niedersachsen wird weiterhin sehr viel Geld umgesetzt beim Kauf von Immobilien. Der Geldumsatz machte im vergangenen Jahr in diesem Bereich einen Wert von 23,8 Milliarden Euro aus, das sind 2 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2018. Das Wachstum ist enorm, denn vor zehn Jahren waren gerade mal 10,1 Milliarden Euro festgestellt worden. Die Zahlen basieren auf den Grundstücksmarktdaten, die den Gutachterausschüssen vorliegen – aus den anonymisiert vorliegenden Kaufverträgen werden von diesen Ausschüssen die Bodenrichtwerte abgeleitet.
Innenminister Boris Pistorius (SPD) stellte die Ergebnisse gestern vor. Er betonte, dass es „keine Hinweise auf eine Immobilienblase“ gebe. So sind die niedrigen Zinsen und die Tatsache, dass das Angebot an Immobilien die Nachfrage nicht decken kann, die Ursachen für die hohen Preise. Nicht festgestellt wurde aber eine enorme Zunahme an Transaktionen, also an Kaufvorgängen. Auch ein starkes Wachstum an Zwangsversteigerungen sei nicht zu bemerken. Wenn es anders wäre, könnte das ein Hinweis auf Immobilien als Spekulationsobjekte geben, dies wären dann Warnzeichen für eine Immobilienblase. Eine solche Gefahr sieht der Innenminister derzeit allerdings nicht.
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Seit 2009 habe sich der Durchschnittspreis für ein Einfamilienhaus in den nachgefragten Regionen Niedersachsens verdoppelt. Dazu gehörten die Städte Hannover, Braunschweig, Oldenburg, Osnabrück und Wolfsburg – und daneben die Kreise Vechta und Gifhorn. Allerdings strahlt die Entwicklung auch die Randbereiche der Ballungsräume ab, so hätten sich Eigentumswohnungen im Zehnjahres-Vergleich in mehr als der Hälfte der Landkreise und kreisfreien Städte um mindestens drei Viertel verteuert.
Die Preise für Bauland lägen auf den ostfriesischen Inseln mit 1000 Euro je Quadratmeter am höchsten, in Hannover-Kirchrode bei 700 Euro je Quadratmeter und in Lüchow bei 35 Euro. Auch beim Ackerland ist ein Preisanstieg festzustellen, gegenüber dem Vorjahr stieg der Geldumsatz hier um neun Prozent, obwohl vier Prozent weniger Flächen verkauft worden waren. Vor zehn Jahren sei der umgesetzte Wert sogar noch um 42 Prozent höher gewesen. Die Spitzenwerte liegen derzeit bei 13 Euro je Quadratmeter in den Gemeinden der Kreise Vechta und Cloppenburg.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #030.