Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, hat keine Erwartungen an die Bund-Länder-Kommission, die seit Montag über die Reform der Pflegeversicherung berät.„Die Zeit, um Konzepte in Kommissionen zu entwickeln, ist definitiv vorbei. Die zentralen Erkenntnisse liegen der Politik vor, es hapert allein an der Umsetzung. Für uns steht fest, dass bis Ende des Jahres ein tragfähiger Entwurf für die Reform der Pflegeversicherung vorliegen muss“, betont er. Die Finanzierung der Pflege müsse auf eine breitere Basis gestellt werden, denn schon jetzt sei sie für viele Pflegebedürftige unbezahlbar. Deshalb fordert die Diakonie in Niedersachsen, dass alle Einkommensarten bei der Beitragsberechnung einbezogen werden, auch Kapitalerträge und Mieteinnahmen. Das Ziel müsse eine Pflegevollversicherung mit begrenztem Eigenanteil sein, auf die sich alle Menschen verlassen können – unabhängig davon, wo sie leben und ob sie ambulante oder stationäre Pflege benötigen. Optimistischer gibt sich Niedersachsens Gesundheitsminister Andeas Philippi. Auch er wünscht sich eine Entlastung der Pflegebedürftigen und die Absicherung des Angebots im ländlichen Raum. Außerdem fordert er eine verbesserte Vernetzung der ambulanten und stationären Versorgungsgrenzen und bessere Möglichkeiten für die Kommunen, die örtliche pflegerische Versorgungsstruktur zu gestalten.