3. Jan. 2020 · 
Soziales

Diabetes: Ministerium sieht Entwicklung mit Sorge

Eine Analyse der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) schlägt auch in der Politik Wellen. So hat die KKH bundesweit ermittelt, wie sich die Zuckerkrankheit vom Typ Diabetes II in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Für Niedersachsen sind die Ergebnisse der Studie alarmierend: Von den 90.000 KKH-Versicherten in Niedersachsen hat im Jahr 2018 jeder zehnte unter dieser Krankheit gelitten. Gegenüber 2006 bedeutet das einen Anstieg von 61,1 Prozent. [caption id="attachment_46375" align="alignnone" width="780"] Entwickelt sich immer stärker zur Volkskrankheit: Diabetes II - Foto: simpson33[/caption] Niedersachsen zählt damit neben Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg zu den fünf Ländern, in denen die Zunahme der Erkrankten besonders hoch ist. In Hamburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Hessen etwa liegt die Steigerung nur bei etwas mehr als 30 Prozent.

Appell des Ministeriums 

Diabetes II ist der Typ, bei dem nicht angeborene Faktoren ausschlaggebend für die Erkrankung sind, sondern falsche Ernährung und mangelnde Bewegung. Das Hormon Insulin, das den Blutzuckerspiegel nach dem Essen wieder absenken soll, wird vom Körper nicht mehr gut aufgenommen – Symptome können starker Durst, Müdigkeit und häufiger Toilettengang sein.
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Der Sprecher des Sozialministeriums, Oliver Grimm, sieht die Entwicklung nach eigenen Worten „mit Sorge“. Zwar sei die Datenbasis der KKH mit 90.000 Fällen relativ gering, und das Ministerium könne auch nicht auf eigene Erkenntnisse zurückgreifen, da Diabetes nicht meldepflichtig sei und man auf die Hinweise der Krankenkassen angewiesen sei. Das Ministerium nehme aber die Hinweise sehr ernst und appelliere an die Menschen, sich gesund zu ernähren und sich häufig zu bewegen. Eine Erklärung dafür, warum Niedersachsen zu den wenigen Bundesländern mit einer sehr starken Zunahme gehört, hat das Ministerium nicht.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #001.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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