Deutschlandweit steigt die Nachfrage nach Waldflächen – in Niedersachsen geht die Zahl der Verkäufe von forstwirtschaftlichen Flächen allerdings zurück. Das geht aus aktuellen Zahlen des Landwirtschaftsministeriums hervor. Demnach ist die Gesamtzahl der Verkäufe seit dem Jahr 2011 stetig gesunken. Damals wurden noch 1500 Verkäufe gezählt, im Jahr 2015 waren es nur noch 1300. Auch die Verkäufe größerer Flächen ab 0,25 Hektar, die forstwirtschaftlich genutzt werden sollen, ist rückläufig. Hier sank die Zahl von 666 auf 559.

Wald in Niedersachsen

Der Wald in Niedersachsen: Immer schön, aber nicht ganz billig

Wer sich Wald kaufen möchte, muss mittlerweile auch in Niedersachsen mehr Geld ausgeben. Der mittlere Kaufpreis sei im Vergleich zum Jahr 2015 um 15 Prozent gestiegen, heißt es aus dem Ministerium. Dabei gibt der Durchschnittskäufer fast 31.000 Euro aus, denn er kaufte 2,4 Hektar für 12.900 Euro pro Hektar. Die teuersten Waldflächen findet man in Grafschaft Bentheim, im Emsland, dem Kreis Diepholz und der Region Hannover. Günstiger ist Wald rund um Celle und in Lüchow-Dannenberg zu haben.

Die Landesregierung will sich derweil weiterhin nicht von Landeswald trennen. Dem Land gehören 28 Prozent des niedersächsischen Waldes. Stattdessen werde sogar Wald gekauft, wenn sich die Gelegenheit dazu biete, so das Agrarministerium. Die Fläche der Landesforsten wachse damit Jahr für Jahr. Landwirtschaftsminister Christian Meyer hatte den Verkauf von Waldflächen, den es in der Zeit der schwarz-gelben Landesregierung gegeben hatte, scharf kritisiert. Er sieht den Verkauf der insgesamt 7400 Hektar als Minus-Geschäft. Schließlich seien die Holzpreise in der Zeit des Verkaufs um 70 Prozent gestiegen. Angesichts dessen und der Preissteigerungen seien die damaligen Verkäufe kritisch zu bewerten.

Bundesweit steigt derweil Experten zufolge die Nachfrage nach Wald. Dabei wollen angeblich auch immer häufiger Privatpersonen ihr eigenes Stück Wald besitzen, nicht unbedingt aus Renditegründen. Möglicherweise gibt es dabei in anderen Bundesländern einen Nachholbedarf. In Deutschland sind 48 Prozent der Wälder in Privatbesitz. In Niedersachsen liegt dieser Wert bei 59 Prozent.