(rb) Hannover. Das zum 1. Juli beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft. Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Hannover eingerichtete Wolfsbüro könnte nach Meinung des Bundes der Steuerzahler eine Einrichtung „mit fragwürdigem Nutzen“ sein. Der Verband verweist auf die bereits seit 2009 tätigen rund 100 ehrenamtlichen Wolfsberater in Niedersachsen und die seither im Auftrag des Umweltministeriums bei der Landesjägerschaft eingesetzte hauptamtliche Wolfsbeauftragte, die für das Wolfsmonitoring zuständig ist. Das neue Wolfsbüro hat offenbar auch in der Bevölkerung einige Zweifel an dessen Sinnhaftigkeit geweckt, wie an manchem Leserbrief abzulesen ist. So wird gefragt, warum es eigentlich keine speziellen Einrichtungen für das Management anderer Wildtiere gibt (Marder, Waschbären, Wildschweine), die sich mittlerweile ebenfalls in der Nähe von den Wohngebieten angesiedelt haben. In einer Anfrage an Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz interessiert sich der Vorsitzende des Steuerzahlerbundes, Bernhard Zentgraf, allerdings eher für den finanziellen Hintergrund des neuen Wolfsbüros, in dem derzeit drei Biologinnen die Maßnahmen des Wolfsmanagements in Niedersachsen koordinieren und als Ansprechpartnerinnen dienen sollen. Er will wissen, warum dies erforderlich ist und ob auch Alternativen geprüft worden seien, welche finanziellen Verpflichtungen für das Land damit verbunden sein werden, ob der Personalbestand künftig weiter ausgebaut werden soll und ob die Stellen zusätzlich geschaffen oder aus dem NLWKN bzw. anderen Einrichtungen des Landes verlagert worden seien. Schließlich will Zentgraf wissen, ob die Landesjägerschaft Zuschüsse aus Steuermitteln für die Aufgaben des Wolfsmonitoring und der anderen wolfsbezogenen Tätigkeiten bekommt und in welcher Höhe. Auch eine mögliche Entlastung des NLWKN oder der Landesjägerschaft durch das Wolfsbüro sei von Interesse und damit möglicherweise verbundene Einsparungen für das Land.