Das sind die neuen und wiedergewählten Landräte in Niedersachsen
Ammerland: Die parteilose Kandidatin Karin Harms erhielt im ersten Wahlgang 50,64 Prozent der Stimmen. „Die Wahl ist für mich Auftrag und Verpflichtung, die erfolgreiche Arbeit von Landrat Jörg Bensberg zum Wohle unseres Landkreises fortzuführen: Unser Ammerland gilt bundesweit als Vorzeige-Landkreis“, sagt Harms. Die 55-Jährige siegte mit Unterstützung von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der UWG. Ihr Mitbewerber Jens Nacke (CDU) kam auf 40,5 Prozent der Stimmen.
Celle: Der neue Landrat im Kreis Celle heißt Axel Flader (CDU). Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Südheide war mit Unterstützung von SPD, FDP, WG und UB angetreten und hatte keinen Gegenkandidaten. Flader erhielt 50.215 Ja-Stimmen (62,1 Prozent). Amtsinhaber Klaus Wiswe (CDU) hatte den Posten seit 22 Jahren inne und war nicht mehr angetreten. Der 54-jährige Flader will sich in den kommenden Jahren vor allem um den Gesundheitsstandort Celle und die Wirtschaftsförderung kümmern.
Cloppenburg: Bei den Landratswahlen im Kreis Cloppenburg hat Amtsinhaber Johann Wimberg (CDU) seinen Posten mühelos verteidigen können. Er gewann die Wahl mit 66,1 Prozent der Stimmen. Der Sozialpädagoge Stefan Riesenbeck von der SPD hatte mit 33,9 Prozent das Nachsehen. Johann Wimberg amtiert seit sieben Jahren als Landrat im Kreis Cloppenburg, in dem intensiv Landwirtschaft und Schweinezucht betrieben wird. Im Kreis Cloppenburg liegt auch die Gemeinde Saterland, die Heimat der kleinsten anerkannten Sprachminderheit Deutschlands, der Saterfriesen.
Gifhorn: Im Kreis Gifhorn wird der SPD-Kandidat Tobias Heilmann neuer Landrat. Der 45-Jährige kam am Sonntag in der Stichwahl auf 64,1 Prozent. CDU-Amtsinhaber Andreas Ebel erreichte lediglich 35,9 Prozent. Im Kreis Gifhorn, der für sein Mühlenmuseum bekannt ist, hatten sich insgesamt sechs Kandidaten um das Amt beworben. Heilmann ist seit 1991 Mitglied der SPD und vertritt seit 2017 den Wahlkreis Gifhorn-Nord/Wolfsburg im Landtag. Zuvor hatte er 46-Jährige als Industriekaufmann bei der Volkswagen AG gearbeitet.
Goslar: Der SPD-Politiker Alexander Saipa hat im ersten Anlauf die Landratswahlen im Kreis Goslar gewonnen. Der 44-jährige bisherige Landtagsabgeordnete setzte sich am Sonntagabend mit 53,1 Prozent gegen vier weitere Kandidaten durch. Auf Platz zwei folgte abgeschlagen CDU-Kandidat Axel Bender (22,7 Prozent). Saipa ist studierter Chemiker, von 2018 bis 2020 war er Generalsekretär der SPD Niedersachsen. Amtsinhaber Thomas Brych (SPD) trat nicht erneut zur Landratswahl an, er hatte den Posten seit acht Jahren inne. Der Kreis Goslar ist bekannt für seine Unesco-Welterbestätten.
Göttingen: Der 38 Jahre alte Marcel Riethig von der SPD hat bei der Stichwahl um den Landratsposten im Kreis Göttingen gewonnen. Der Kreistag und Dezernent für Jugend, Bildung, Arbeit, Soziales und Kultur kam auf 63,5 Prozent Stimmanteil. Seine Mitbewerberin Marlies Dornieden (CDU) erreichte 36,5 Prozent. Im ersten Wahlgang war bereits Marie Kollenrott von den Grünen mit 18,6 Prozent ausgeschieden. Bisher war Bernhard Reuter (SPD) Landrat in Göttingen, er trat nicht erneut an.
Hannover: Der SPD-Politiker Steffen Krach ist neuer Regionspräsident der Region Hannover. Bei der Stichwahl am 26. September gewann der 42-Jährige mit 63,9 Prozent gegen Christine Karasch (CDU), für die 36,1 Prozent stimmten. Krach löst Hauke Jagau (ebenfalls SPD) ab, der nach 15 Jahren nicht wieder antrat. Krach arbeitete zuletzt als Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung in der Senatskanzlei Berlin. Er ist in Hannover geboren, verheiratet und hat zwei Kinder. Die Grünen-Kandidatin Frauke Patzke von den Grünen hatte es mit 20,8 Prozent der Stimmen am 12. September nicht in die Stichwahl geschafft.
Heidekreis: Neuer Landrat im Heidekreis wird Jens Grote. Der für CDU, SPD, Grüne, BürgerUnionSoltau sowie Bürgerlisten aus Bad Fallingbostel und Walsrode angetretene Grote erhielt bei der Wahl am Sonntag 52,8 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer, der amtierende Landrat Manfred Ostermann (parteilos), erhielt 47,2 Prozent der Stimmen. Jens Grote (53) ist seit 2016 Präsident der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen. Ostermann hatte den Posten seit 14 Jahren inne. Der Landkreis Heidekreis ist bekannt für die Lüneburger Heide und den Weltvogelpark Walsrode.
Helmstedt: Bei der Stichwahl um den Landratsposten im Kreis Helmstedt hat Amtsinhaber Gerhard Radeck von der CDU knapp gesiegt. Der 63-Jährige kam am 26. September auf 50,6 Prozent der Stimmen. Jan Fricke von der SPD erreichte 49,4 Prozent. Radeck ist seit 2016 Landrat in Helmstedt im äußersten Osten Niedersachsens. Vor seinem Amtsantritt war der gebürtige Bochumer bei der Polizei tätig und leitete unter anderem Kommissariate in Braunschweig und Helmstedt.
Hildesheim: Der von den Grünen unterstützte SPD-Politiker Bernd Lynack ist neuer Landrat in Hildesheim. In der Stichwahl setzte sich der 51-Jährige am 26. September mit 66,45 Prozent der Stimmen gegen die Kandidatin Evelin Wißmann von der CDU durch, die 33,55 Prozent erhielt. Der bisherige Amtsinhaber Olaf Levonen (SPD) hatte den Posten seit 2016 inne, er war über die fragwürdige Herkunft seines Doktortitels gestolpert und hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Lynack ist seit 2013 Mitglied des Landtags, wo er zuletzt den Vorsitz im Ausschuss zur Kontrolle des Verfassungsschutzes innehatte.
Leer: Der Landrat des Kreises Leer, Matthias Groote, ist am bereits im ersten Wahlgang im Amt bestätigt worden. Der SPD-Politiker erhielt bei der Landratswahl 81,25 Prozent der Stimmen. Groote erhielt insgesamt 62.880 Stimmen. „Herzlichen Dank für den großen Vertrauensvorschuss. Ich bin überwältigt“, freute sich Groote bei Twitter. Sein Gegenkandidat war Jens Völker von der FDP. Er kam auf 18,75 Prozent. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur Groote ist seit dem Jahr 2016 Landrat, zuvor war er elf Jahre lang Mitglied des Europäischen Parlaments.
Lüchow-Dannenberg: Die parteilose Kandidatin Dagmar Schulz hat sich in der Stichwahl gegen ihren ebenfalls parteilosen Mitbewerber Hanno Jahn durchgesetzt. Schulz bekam 57,02 Prozent der Stimmen, für Jahn votierten 42,98 Prozent der Wähler. Im ersten Wahlgang waren auch noch Martin Donat (Soli) und Heike Bade (SPD) angetreten. Schulz ist 58 Jahre alt. Seit 37 Jahren arbeitet die gebürtige Berliner bei der Kreisverwaltung im Wendland, seit 18 Jahren in unterschiedlichen Leitungspositionen. Lüchow-Dannenberg ist der östlichste Landkreis Niedersachsens und mit rund 48.000 Einwohnern der nach Einwohnerzahl kleinste Deutschlands.
Northeim: In Northeim ist Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (SPD) mit klarere Mehrheit wiedergewählt worden. Die 58-Jährige hatte bereits im ersten Wahlgang knapp 60,3 Prozent der Stimmen erhalten. Ihr Herausforderer Christian Grascha, der parlamentarische Geschäftsführer der FDP im niedersächsischen Landtag, kam auf rund 39,7 Prozent der Stimmen. Klinkert-Kittel hat ihr Amt seit 2016 inne. Die studierte Diplom-Betriebswirtin war zuvor Bürgermeisterin von Nörten-Hardenberg, wo sie von 2004 bis 2011 auch als Kämmerin gearbeitet hatte.
Oldenburg: Neuer gewählter Landrat im Landkreis Oldenburg ist Christian Pundt (parteilos). Der bisherige Bürgermeister der Gemeinde Hatten erreichte bei der Landratswahl am 12. September 63,39 Prozent der Stimmen. Der 48-Jährige, der bis 2014 als Dozent an der Polizeiakademie tätig war, setzte sich gegen die parteilose Kandidatin Sabine Drees durch. Die studierte Volkswirtin erhielt 36,61 Prozent der Stimmen. Pundt folgt auf Carsten Harings (parteilos), der nicht wieder antrat. Der Landkreis Oldenburg südlich der Städte Bremen und Oldenburg hat rund 131.500 Einwohnerinnen und Einwohner.
Osterholz: Der 58-jährige Bernd Lütjen (SPD) bleibt Landrat im Kreis Osterholz. Lütjen, der den Posten seit acht Jahren innehat, kam bei der Wahl am 12. September auf 87,1 Prozent der Stimmen. Herausforderin Sabine Leidig von den Linken kam auf 12,9 Prozent. Lütjen war von 2001 bis 2013 als Samtgemeindebürgermeister in Hambergen tätig. 2013 wurde der damalige Landrat Jörg Mielke von Stephan Weil zum Chef der Staatskanzlei ernannt, woraufhin sich Lütjen erfolgreich um seine Nachfolge bewarb und bereits im ersten Wahlgang mit 56,91 Prozent der Stimmen siegte. Der Landkreis Osterholz ist bekannt für das Künstlerdorf Worpswede und das Teufelsmoor.
Peine: SPD-Kandidat Henning Heiß hat die Stichwahl um das Landratsamt in Peine gewonnen. Der 63-jährige Jurist setzte sich in der Stichwahl gegen Mitbewerberin Banafsheh Nourkhiz von der CDU durch. Stefanie Weigand von den Grünen und Michael Baum von FW-PB schieden im ersten Wahlgang aus. Heiß wird Nachfolger von Amtsinhaber Franz Einhaus (SPD). Einhaus hatte den Posten seit 2006 inne und trat nicht erneut an. Der Landkreis Peine ist für den Bergbau und die Verhüttung bekannt.
Rotenburg/Wümme: Der CDU-Politiker Marco Prietz hat im ersten Anlauf die Landratswahlen im Kreis Rotenburg (Wümme) gewonnen. Er setzte sich mit 60,4 Prozent gegen seine beiden Mitbewerber durch. Auf Platz zwei landete mit 24,8 Prozent Gabriele Hornhardt von der Bürgerliste Landkreis Rotenburg BLM, dahinter Stefan Klingbeil von Die Linke (14,8 Prozent). Amtsinhaber Hermann Luttmann (CDU) hat den Posten seit 15 Jahren inne, er trat nicht mehr an. Der Landkreis Rotenburg ist bekannt für seine Moorniederungen und das Hurricane Festival in Scheeßel. Prietz ist 33 Jahre alt. Der gebürtige Bremervörde ist im Landkreis Rotenburg verwurzelt, arbeitet noch aber beim Landkreis Osterholz, wo er das Amt für Kreisentwicklung leitet.
Stade: Neuer Landrat im Kreis Stade ist der frühere Generalsekretär der CDU in Niedersachsen, Kai Seefried. Der gelernte Tischlermeister setzte sich im ersten Wahlgang mit knapp 55,9 Prozent der Stimmen gegen den SPD-Bewerber Björn Protze durch. Seefried stammt aus Stade, er hatte den Generalsekretärs-Posten niedergelegt, um sich ganz auf seine Landratskandidatur zu konzentrieren. Der amtierende Landrat Michael Roesberg (parteilos), der den Posten seit 15 Jahren innehatte, war nicht mehr angetreten. Der Kreis Stade gehört zur Metropolregion Hamburg, er ist unter anderem bekannt für das Alte Land, ein großes Obstanbaugebiet.
Vechta: Im Landkreis Vechta ist der CDU-Politiker Tobias Gerdesmeyer zum Landrat gewählt worden. Der Jurist erhielt 92,64 Prozent der Stimmen, wie der Landkreis im Internet mitteilte. Der 47-Jährige Gerdesmeyer ist seit 2012 Bürgermeister der Stadt Lohne. Einziger Gegenkandidat bei der Landratswahl war der AfD-Politiker Aloys Thye-Moormann. Er erhielt 7,36 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,94 Prozent. Insgesamt waren 113.210 Menschen wahlberechtigt. Gerdesmeyer folgt auf den bisherigen Landrat Herbert Winkel (CDU), der nicht erneut
Wesermarsch: Neuer Landrat des Landkreises Wesermarsch wird der Diplom-Kaufmann Stephan Siefken. Der von der CDU unterstützte parteilose Kandidat erhielt bei der Stichwahl am Sonntag 56,95 Prozent der Stimmen, wie der Landkreis am Abend bekanntgab. Der SPD-Bewerber Frank Ahlhorn bekam 43,05 Prozent. Bei der Wahl waren rund 73.300 Menschen wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,46 Prozent. Siefken hatte schon bei der ersten Runde der Landratswahl vor zwei Wochen gewonnen, gegen Ahlhorn und Harm Ellinghusen von den Grünen durchgesetzt. Da keiner der drei mehr als die Hälfte der Stimmen auf sich vereinigen konnte, gab es eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten. Der bisherige Amtsinhaber Thomas Brückmann (parteilos) hatte den Posten seit acht Jahren inne. Er trat nicht erneut an. Der Landkreis Wesermarsch ist bekannt für die Unesco-Weltnaturerbestätte Niedersächsisches Wattenmeer und die Marschlandschaft.
Wittmund: Der Landrat des Kreises Wittmund, Holger Heymann (SPD), ist am 12. September im Amt bestätigt worden. Er erhielt 81,92 Prozent der insgesamt 22.954 Stimmen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. 18,08 Prozent waren Nein-Stimmen. Heymann ist seit 2016 als Chef der Kreisverwaltung tätig. Der 44-Jährige hatte im November 2016 die Nachfolge von Matthias Köring angetreten, der vorzeitig aus dem Amt ausgeschieden war. Heymann gehörte zuvor dem Landtag an, wo er 2013 das Direktmandat im Wahlkreis Wittmund/Inseln errungen hatte.
Wolfenbüttel: Amtsinhaberin Christiana Steinbrügge (SPD) hat sich in der Stichwahl am 26. September mit 66,27 Prozent gegen Herausforderer Uwe Schäfer von der CDU (33,73 Prozent) durchgesetzt. Die 63-jährige Sozialwissenschaftlerin ist seit 2013 als hauptamtliche Landräte im Kreis Wolfenbüttel tätig. Ihr Vorgänger Jörg Röhmann (SPD) war als Staatssekretär ins niedersächsische Sozialministerium gewechselt, wo Röhmann im Zuge der Kabinettsumbildung 2017 jedoch durch Heiger Scholz ersetzt wurde.