Thela Wernstedt, SPD-Sozialpolitikerin, hat in einer von Grünen beantragten aktuellen Debatte zur Corona-Politik zur Mäßigung gemahnt. „Wir sollten uns vor Panikmache schützen. Das, was die Grünen derzeit tun, ist aber Panikmache“, sagte Wernstedt. Zuvor hatte Meta Janssen-Kucz (Grüne) scharfe Angriffe auf die Adresse der FDP gerichtet: „Es geht in der Corona-Politik nicht um den Schutz der eigenen Freiheit auf Kosten anderer, sondern um den Schutz von Menschenleben.“ Sie sei mit der Entscheidung der Ampel-Koalition in Berlin, die Corona-Schutzvorkehrungen bis auf wenige Schritte fast komplett auslaufen zu lassen, überhaupt nicht zufrieden. Wernstedt meinte, auch in der SPD-Bundestagsfraktion gebe es viele Kritiker der Festlegungen, aber der Kompromiss werde mitgetragen. „Falls sich die Corona-Lage verschärfen sollte, vertrauen wir auf die Verschärfung des Bundesinfektionschutzgesetzes durch die Ampel-Koalition im Bundestag“, betonte Wernstedt.

Stefan Birkner (FDP) verteidigte die neue Bundesregelung: „Der Charakter des Virus hat sich verändert, Freiheitsbeschränkungen müssen deshalb auslaufen“, sagte er. Sebastian Lechner (CDU) warf SPD und Grünen vor, sie scheuten sich vor der eigenen Verantwortung – denn diese Parteien stellten doch die Bundesregierung. Dann werde im Bundestag eine Neuregelung beschlossen, die anschließend von den gleichen politischen Kräften in den Ländern bekämpft werde. Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) meinte, derzeit könne das Land keinen Hotspot festlegen – der Bund habe „den Ländern die Schutzmaßnahmen aus der Hand genommen“.