Ulf Thiele, CDU-Finanzexperte im Landtag, hat einen radikalen Vorschlag unterbreitet – er wirbt für eine „demographie-feste Schrumpfkur der Ministerien“. Auf die Wiederbesetzung freiwerdender Stellen in der Landesverwaltung solle verzichtet werden, auf die Schaffung neuer Stellen obendrein. Dieser erste Schritt führe dann dazu, dass Konzepte für eine Neu- und Umorganisation der Verwaltung entworfen werden. Thiele sagt: „Nur ein echtes ,zu wenig‘ an Personal kann Grundlage einer ehrlichen und intrinsischen Aufgabenkritik und einer volkswirtschaftlich sinnvolleren Verteilung der immer knapperen ,klugen Köpfe‘ sein.“

Außerdem sollten erstens alle nach dem Regierungswechsel im November 2022 geschaffenen neuen Stellen wieder entfallen, zweitens solle das Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten aufgelöst werden. Die Bundes- und Europaaufgaben sollten in die Staatskanzlei wandern, die Regionalentwicklung könne ins Agrarministerium kommen. Außerdem schlägt Thiele vor, dass jährlich das Äquivalent für ein Prozent des Landespersonals in den Ministerialkapiteln eingespart werden soll. Das Beschäftigungsvolumen könne so in zehn Jahren auf 90,44 Prozent des jetzigen Niveaus verringert werden. Das sei nötig, da es nicht mehr gelingen könne, für alle freiwerdenden Positionen in der Verwaltung qualifizierte Nachfolger zu finden.
Der CDU-Politiker rechnet nun damit, dass mit dieser Einsparauflage von einem Prozent der Ministerial-Personalausgaben im Jahr 2024 eine Summe von 2,4 Millionen Euro erwirtschaftet werden könne, bis 2033 dann eine Summe von 22,8 Millionen Euro. Die CDU-Landtagsfraktion hat in ihrem Antrag für den Etat 2024 mehrere Schwerpunkte gesetzt: Hafen-Investitionen von 111 Millionen Euro, Rückerstattung der Grunderwerbsteuer für junge Familien, die ein Haus kaufen, sowie zusätzliches Geld zum Aufbau weiterer Medizin-Studienplätze in Oldenburg.