Ralf Meister, Hannovers evangelisch-lutherischer Landesbischof, freut sich über eine deutlich gestiegene Wahlbeteiligung bei den jüngsten Kirchenvorstandswahlen, die am vergangenen Sonntag endeten. Im Bereich der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers haben laut Landeskirchenamt insgesamt 499.792 Kirchenmitglieder ab 14 Jahren ihre Stimme abgegeben und die ehrenamtliche Leitung der mehr als 1200 Kirchengemeinden für die kommenden sechs Jahre neu bestimmt.

Im Vergleich zur vorigen Wahl konnte die Beteiligung in diesem Jahr um zehn Prozentpunkte auf mehr als 25 Prozent gesteigert werden. Ursächlich dafür dürften die neuen Wahlverfahren sein. Die Kirchen haben diesmal die Online- und Briefwahl zum Standard erklärt, eine Urnenwahl in der Gemeinde war zusätzlich auch möglich. Fast zwei Drittel der Stimmen wurden per Briefwahl abgegebenen, 30 Prozent nahmen online an der Wahl teil und nur fünf Prozent besuchten ein Wahllokal im Anschluss an den Gottesdienst.

Im Bereich der kleineren Landeskirche Braunschweig konnte die Wahlbeteiligung von 19,3 auf 20,6 Prozent gesteigert werden. Der Anteil der Online-Wahl betrug dort sogar mehr als 62 Prozent. Der Briefwahlanteil hingegen lag bei nur rund 3 Prozent, da man sich in Braunschweig anders als in Hannover dafür entschieden hatte, die Briefwahl nur auf Nachfrage anzubieten, statt die Wahlunterlagen direkt an alle Wahlberechtigten zu senden. Kirchensprecher Michael Strauß erklärte auf Nachfrage, die Online-Wahl sei die Zukunft.

Die evangelisch-lutherische Kirche in Oldenburg gab an, die Wahlbeteiligung mehr als verdoppelt zu haben, in diesem Jahr lag sie demnach bei 18,66 Prozent. Der Anteil der Briefwahl sei um fast 70 Prozent im Vergleich zur vorigen Wahl gesteigert worden. 13,3 Prozent aller Wahlberechtigten hätten diesmal per Post ihre Stimme abgegeben.