Franz-Josef Bode (72), Bischof des Bistums Osnabrück, hat am Wochenende dem Papst seinen Rücktritt angeboten - und der Vatikan hat das akzeptiert. In einer vom Bistum beauftragten Studie hatte die Uni Osnabrück schon vor Monaten herausgearbeitet, dass Bodes Vorgänger und auch Bode selbst in der Vergangenheit nicht angemessen mit Missbrauchsvorwürfen umgegangen seien. Täter seien weiter in der Jugendarbeit tätig geblieben, Vorgänge seien heruntergespielt worden.

Bode selbst hatte wiederholt Fehler eingeräumt und sich entschuldigt, einen Rücktritt aber seit Bekanntwerden erster Vorwürfe gegen ihn Ende September 2022 abgelehnt. Jetzt teilte er mit, sein Entschluss stehe schon länger fest, er habe aber erst die Ergebnisse des „Synodalen Weges“ in seinem Bistum verankern wollen - also die Segnung homosexueller Paare, die Laienpredigt und Taufen durch Nicht-Kleriker. Ihn trieb offenbar die Sorge, ein Nachfolger könne das alles blockieren. Bode, der seit 1995 Bischof war, zählte zur Gruppe der reformorientierten Bischöfe und genoss in Kirchenkreisen und in der Landespolitik ein hohes Ansehen als jemand, der für Modernisierung stritt und auch deutlich Positionen bezog. Beeindruckend war etwa seine Predigt zur Eröffnung der neuen Landtagsperiode im vergangenen November.