8. Mai 2017 · 
Wirtschaft

Betongold ist teurer denn je – vor allem in Großstädten

Zwar stagniert inzwischen die Zahl der Immobilienverkäufe in Niedersachsen, doch die Preise sind weiter im Steigen begriffen. Wie aus dem neuen „Landesgrundstückmarktbericht“ hervorgeht, den Innenminister Boris Pistorius gestern vorgestellt hat, gab es 2016 insgesamt 108.000 „Transaktionen“, also Verkäufe und Eigentumsübertragungen. Das ist etwas weniger als im Vorjahr, doch umgesetzt wurden landesweit 18,4 Milliarden Euro (2015 waren es noch 17,4 Milliarden Euro gewesen). Pistorius widersprach Befürchtungen, es könne eine „Immobilienblase“ geben – denn zwar kletterten die Preise immer noch nach oben, doch wegen der strengen Kreditvergaberichtlinien der Banken drohe kein Zusammenbruch des Marktes, falls Hauseigentümer in finanzielle Schwierigkeiten geraten. In den städtischen Bereichen Niedersachsens liegt der Preisanstieg im Durchschnitt seit Anfang 2010 bei 54 Prozent – also jährlich bei neun Prozent. In ländlichen Gebieten ist der Durchschnitt immerhin bei 32 Prozent. Spitzenreiter beim Preisanstieg (bezogen auf gebrauchte Eigenheime) sind die Stadt Göttingen (jährlich 10 Prozent), die Stadt Wolfsburg (neun Prozent), Braunschweig (7,7 Prozent) und Hannover (7,2 Prozent). In Hannover ist ein Eigenheim für 405.000 Euro zu haben, in Holzminden schon für 88.000 Euro. Bei den Eigentumswohnungen liegen die Städte Hannover, Osnabrück, Braunschweig und Oldenburg an der Spitze, bei den Preisen der Bauplätze hat Oldenburg mit jährlich zehn Prozent eine rasante Steigerung, es folgt Braunschweig mit sieben Prozent. Im Landkreis Hildesheim hingegen fallen die Preise sogar. Die hohe Nachfrage geht auch bei den Agrarland-Preisen nicht spurlos vorüber – in den Kreisen Cloppenburg, Vechta und Emsland, die von Intensiv-Tierhaltung gekennzeichnet sind, steigen die Preise noch einmal stark. Im Osten und Süden Niedersachsens ist die Lage dagegen weit entspannter.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #86.
Klaus Wallbaum
AutorKlaus Wallbaum

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