Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover, hat in der TV-Sendung „Markus Lanz“, die „Bezahlkarte“ für Asylbewerber ganz anders bewertet als andere Politiker. So erklärte etwa das Innenministerium in Hannover, der Sinn sei neben der Verwaltungsvereinfachung auch eine Verringerung des Anreizes für weitere Zuwanderung. Empfänger der Karte könnten nämlich nicht unbegrenzt Bargeld abheben und dies an Verwandte im Ausland oder an Schlepper überweisen.

Onay sagte nun bei „Markus Lanz“ im ZDF, bei der hannoverschen Bezahlkarte stehe allein der Gedanke im Vordergrund, die Stadtverwaltung wegen des Verzichts auf Bargeld-Auszahlung zu entlasten. Er habe sechs Stellen einsparen können. Die abschreckende Wirkung der Karte auf Zuwanderer sieht Onay indes nicht – Fluchtursachen seien Armut, Krieg und internationale Krisen, nicht aber „die Aussicht auf bestenfalls 460 Euro im Monat“.