(rb) Hannover. Jeder Besuch eines niedersächsischen Theaters wird mit durchschnittlich 102 Euro Landesmitteln subventioniert. Aus anderen Einnahmequellen, vor allem aus dem Verkauf der Eintrittskarten, konnten lediglich gut 20 Euro erlöst werden. Das hat der Bund der Steuerzahler auf der Grundlage aktueller Zahlen aus der Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins ermittelt. Demnach liegt der Kostendeckungsgrad der Theater für den Besuch einer Vorstellung gerade einmal bei 16,6 Prozent, in Bremen bei noch nicht einmal zwölf Prozent. Besonders teuer für die Landeskasse sind die Niedersächsischen Staatstheater mit 134,83 Euro Zuschuss pro Besuch in Hannover, 131,29 Euro in Oldenburg und 125,16 Euro in Braunschweig. Vergleichsweise günstig sind demgegenüber die Landesbühne Niedersachsen Nord (40,62 Euro), das Schlosstheater in Celle (54,90 Euro), das Theater Lüneburg (61,43 Euro) und das Theater für Niedersachsen (71,88 Euro). Der Steuerzahlerbund mahnt vor diesem Hintergrund einen wirtschaftlicheren Betrieb der Theater an, etwa durch eine stärkere Zusammenarbeit der Spielstätten, aber auch durch höhere Eintrittspreise. Es sei nicht ohne weiteres einzusehen, dass sich die Theater- und Opernliebhaber ihren Genuss zu einem übergroßen Teil von der Allgemeinheit bezahlen ließen, findet der Verbandsvorsitzende, Bernhard Zentgraf. Er hält dies für eine Gerechtigkeitsfrage.