Marion Charlotte Renneberg, Vize-Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, hat den Auftakt der Prüfungen für die 60 in diesem Jahr zu besetzenden Medizin-Studienplätze nach der „Landarztquote“ verkündet. Die Plätze gehen an Bewerber, die sich verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der Weiterbildung zum Facharzt mindestens zehn Jahre in unterversorgten Regionen hausärztlich tätig zu sein. 120 Interessenten, die bereits die vorherige erste Stufe des Auswahlverfahrens erfolgreich abgeschlossen haben, nehmen an den Prüfungen vor Ort teil.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass so viele junge Menschen bereit sind, sich langfristig zu engagieren und unterstützen die Landarztquote als ein Instrument zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung ausdrücklich“, betont Renneberg. „Allerdings wird die Landarztquote allein dafür nicht ausreichen. Zudem haben wir auch in anderen Fachrichtungen nicht ausreichend Ärzte. Daher ist eine Aufstockung der Medizinstudienplätze in Niedersachsen dringend notwendig.“

Die Besonderheit des in der Ärztekammer Niedersachsen stattfindenden Auswahlverfahrens sei der Fokus auf sozial-kommunikative Kompetenzen sowie auf die fachspezifische Eignung. Hierzu würden typische Szenarien aus der hausärztlichen Praxis unter Beteiligung von Schauspielern vorgestellt und die Leistung der Bewerber in den jeweiligen Situationen von fachlichen Juroren und Jurorinnen bewertet.

„So können wir die sogenannten Social Skills, die in der hausärztlichen Tätigkeit eine besondere Rolle spielen, gut erfassen und diejenigen Kandidaten auswählen, bei denen wir die größtmögliche Eignung für eine spätere Tätigkeit im hausärztlichen Bereich sehen“, sagt Professor Nils Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover, der vertretend für alle drei niedersächsischen Hochschulstandorte das Auswahlverfahren mit seinem Team fachlich begleitet.