(rb) Zeven/Leer. Die aus dem Maßregelvollzugszentrum Brauel bei Zeven (Landkreis Rotenburg) geflohenen fünf jungen Männer sind nach nur 24 Stunden Großfahndung im ostfriesischen Leer von der Polizei festgenommen worden. Zwei von ihnen wurden in eine andere Einrichtung gebracht, die drei übrigen in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Oldenburg. Wie es heißt, waren die fünf drogenabhängigen Straftäter, die für ihre Flucht drei Bedienstete, darunter eine Frau, überfallen hatten, von einem Fluchthelfer vor den Toren des Zentrums abgeholt worden. Sie hätten sich in Ostfriesland nach einem entsprechenden Hinweis, den die Polizei dort erhalten hatte, widerstandslos abführen lassen. Sozialministerin Cornelia Rundt bezeichnete die fünf Straftäter als nicht mehr therapierbar – sowohl wegen des erneuten Drogenkonsums als auch wegen der außergewöhnlich gewalttätigen Umstände der Flucht. Alle fünf sollten ihrer Meinung nach wieder zurück in den Strafvollzug. Darüber habe jedoch das Gericht zu entscheiden, sagte die Ministerin am Dienstag in der Landespressekonferenz. Sie verwahrte sich auch gegen den Vorwurf, Niedersachsens Maßregelvollzug sei besonders unsicher. Trotz einiger Fälle im vorigen Jahr und des aktuellen Vorfalls sei Niedersachsen nicht unsicherer als andere Länder – im Gegenteil. Nach ihren Angaben sind die Verhältnisse in anderen Ländern viel schwieriger. So sei die Zahl der Entweichungen in Nordrhein-Westfalen wesentlich höher. Im Gegensatz zu Niedersachsen würden diese Fälle in anderen Ländern aber öffentlich nicht so breit kommuniziert bzw. es bestehe dort nicht annähernd ein so großes Interesse wie hierzulande.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #198.