Ralf Corsten, langjähriger Vorstandsvorsitzender des Touristikkonzerns Tui, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Der Manager gehörte zu den prägenden Persönlichkeiten des hannoverschen Unternehmens und gilt als einer der Architekten des heutigen Tui-Imperiums. Corsten starb am 7. Oktober nach kurzer Krankheit im Kreis seiner Familie am Starnberger See. Der gebürtige Berliner hatte 1992 die Führung der Tui übernommen, zunächst als Vorstandssprecher, ab 1994 als Vorstandsvorsitzender. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Unternehmen von einem deutschen Reiseveranstalter zu einem international ausgerichteten Tourismuskonzern. Der promovierte Jurist setzte auf eigene Hotelbeteiligungen, Zielgebietsagenturen und die enge Verzahnung der europäischen Märkte. Damit legte er den Grundstein für die spätere Globalisierung der Marke Tui. Vor seiner Zeit in Hannover hatte Corsten in der Hotellerie gearbeitet und für die Treuhandanstalt die Privatisierung der ostdeutschen Interhotel-Gruppe geleitet. Nach seinem Ausscheiden aus dem Tui-Vorstand blieb er dem Unternehmen und der Branche eng verbunden. „Ralf Corsten war weit mehr als ein kluger Kopf mit außergewöhnlichem Sachverstand und einzigartiger Expertise – er war ein Mensch von seltener Herzlichkeit und herausragender Verbindlichkeit“, sagte der amtierende Tui-CEO Sebastian Ebel. Er würdigte Corsten als „Vordenker im Tourismus“, dessen Name „eng mit der Geschichte und Entwicklung unseres Konzerns verbunden“ bleibt.
