Alexander Wille, CDU-Landtagsabgeordneter aus Celle, hat mit einer Bemerkung zum früheren Innenminister Boris Pistorius im Landtagsplenum einen heftigen Schlagabtausch ausgelöst. Die SPD hatte eine aktuelle Debatte beantragt und dabei gelobt, dass jüngst zwei EU-Löschflugzeuge in Niedersachsen stationiert worden sind – in Wolfsburg/Braunschweig und im Emsland. Wille sagte, die CDU begrüße ausdrücklich die Stationierung der beiden Flugzeuge. Aber das Gesamtbild des Brandschutzes in Niedersachsen sei „besorgniserregend“.

In der zentralen Feuerwehrschule fehlten Dozenten, die Lehrgänge für Zugführer sollten jetzt offenbar auf die Kreiswehren übertragen werden – ohne dass klar sei, wie diese das leisten sollten. Dieser Zustand sei „desaströs“, und das liege daran, dass der frühere Innenminister Boris Pistorius seiner Nachfolgerin Daniela Behrens „einen Scherbenhaufen hinterlassen“ habe.
Daraufhin stellte Rüdiger Kauroff (SPD) die Zwischenfrage, ob Wille denn wisse, „wer in den vergangenen Jahren Finanzminister war“. Nach aufgeregten Zwischenrufen von CDU und SPD meinte Wille dann in seiner Antwort auf Kauroff: „Mein Fraktionskollege Reinhold Hilbers hat ein breites Kreuz, der kann viel aushalten. Was mich aber fasziniert, ist die Tatsache, dass die SPD bei jedem Thema, egal welchem, keine andere Pointe einfällt als der Hinweis auf Reinhold Hilbers.“
Innenministerin Daniela Behrens wies den Vorwurf des „Scherbenhaufens“ zurück und lobte ihren Vorgänger Pistorius für den Einsatz zugunsten der Löschflugzeuge – Niedersachsen sei das einzige Bundesland, in dem solche Geräte stationiert werden. Was die Feuerwehrausbildung angehe, die erweitert werden solle, befinde man sich „mitten im Prozess“.
Der AfD-Fraktionsvorsitzende Stefan Marzischewski meinte, die beiden Flugzeuge spiegelten nur eine vermeintliche Sicherheit vor – denn sie seien zwar in Niedersachsen aufgestellt, würden aber vermutlich vornehmlich in Südeuropa eingesetzt, wo es am häufigsten Waldbrände gebe.