Rüdiger Henze, Vorsitzender des ADFC Niedersachsen, fordert mehr Fahrradmitnahmemöglichkeiten für Bahnreisende. „Niedersachsen steht bei Radreisenden nach wie vor besonders hoch im Kurs. Was sich jedoch leider auch nicht verändert hat, ist die mangelhafte Transportmöglichkeit von Fahrrädern in Zügen, die die Radreisenden als negativsten Aspekt ihrer Reise beurteilen“, kommentiert Henze die aktuelle Radreiseanalyse des ADFC.

Rüdiger Henze, Landesvorsitzender ADFC Niedersachsen | Foto: Link

Laut der bundesweiten Online-Befragung mit 16.000 Teilnehmern landet Niedersachsen sowohl bei den Urlauben als auch bei den Tagesreisen unter den Top 3 der Bundesländer. Im Ranking der meist befahrenen Radfernwege liegt der Weser-Radweg auf Platz 1, direkt dahinter folgt der Elbe-Radweg. Die beliebteste Radregion ist die Grafschaft Bentheim/Emsland/Osnabrücker Land, die Nordseeküste landet auf Platz 4, Ostfriesland auf Rang 10. Der ADFC verweist in seiner Auswertung auf die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Radtourismus. Laut Umfrage geben Tagesausflügler durchschnittlich 32 Euro pro Tag und Person aus, bei den Radurlaubern sind es 123 Euro pro Tag und Person.

Darauf basierend schätzen ADFC und das Marktforschungsinstitut T.I.P. aus Trier den Jahresumsatz im Segment Tagesausflüge auf 14 bis 15 Milliarden Euro, für Radreisen mit Übernachtungen auf 8 bis 10 Milliarden Euro. Bei Radreisen mit mindestens drei Übernachtungen sind die Bahn und öffentliche Verkehrsmittel das meist genutzte Mittel für die An- und Abreise (rund 40 Prozent). Bei Kurzreisen setzen etwa 30 Prozent der Radtouristen auf öffentliche Verkehrsmittel, bei Tagesausflügen sind es 11 Prozent.