30. Juni 2019 · 
Kolumne

2019 im Trend: Holzhäuser

Liebe Niedersachsen, „Lebensstandard ist der Versuch, sich heute das zu leisten, wofür man auch in zehn Jahren noch kein Geld haben wird.“ Dieses Zitat wird sowohl dem US-Schauspieler Danny Kaye als auch seinem Kollegen Walter „Knautschgesicht“ Matthau zugeordnet. Das Zitat trifft natürlich auch auf die Haushaltsberatungen der Landesregierung zu. Denn wer weiß schon, ob sich Niedersachsen all die schönen Dinge, die am Sonntag beschlossen wurden und heute verkündet werden sollen, (noch) leisten kann. Und ob in zehn Jahren immer noch von schwarzen Nullen die Rede sein wird? Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung sollte man vielleicht lieber einen Begriff aus der Mathematik politisch umdeuten: sprechen wir doch von einer „vorzeichenbehafteten Null“. Die CDU-Landtagsfraktion bemüht sich um hübsche Alliterationen. „Wölfe, Wohnen, Weihnachtsgeld", so steht es auf der Titelseite des Mail-Newsletters „Bericht aus dem Landtag". Da wollen wir natürlich in nichts nachstehen und könnten uns zum Beispiel als Überschrift für die Meldung zum Haushalt vorstellen: In Zeiten des neuen ökologischen Gewissens wollen auch die Häuslebauer zurück zur Natur



 










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Architekten fordern jetzt, dass Niedersachsen in der Bauordnung das Bauen mit Holz erleichtern soll. Andere Bundesländer seien schon auf diesem Weg, sagt der Präsident der Architektenkammer Niedersachsen, Robert Marlow. Wenn Ihr neues Holzhaus dann allerdings so aussieht, haben Sie vielleicht einfach den falschen Architekten beauftragt: [caption id="attachment_41786" align="alignnone" width="780"] Foto: olcayduzgun[/caption] In solchen Fällen kann man nur die wunderbare französische Schriftstellerin George Sand zitieren, deren Geburtstag sich heute zum 215. Mal jährt: „Ärzte können ihre Fehler begraben, aber ein Architekt kann seinen Kunden nur raten, Efeu zu pflanzen.“ Wobei Sie für das oben gezeigte Haus schon relativ viel Efeu benötigen. Andererseits: für ein schönes Haus aus gutem Sichtbeton scheint auf ​​​​dem Grundstück ja noch Platz zu sein, und irgendwo muss ja auch der SUV parken.
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Wolfsburg, München, Stuttgart, Rüsselsheim? Nein. Wenn es um die Zukunft der Autoindustrie geht, kommt einem natürlich sofort eine deutsche Stadt in den Sinn: Münster. Dorthin überweist der Bund voraussichtlich einen Großteil der 500 Millionen Euro für die neue Batteriezellenforschungsfabrik, NRW legt noch einmal 200 Millionen drauf. Sicher ist, dass die Ingenieure und Mitarbeiter der neuen Fabrik mit dem Fahrrad zu ihrem Arbeitsplatz kommen werden. Dafür ist Münster schließlich bekannt. Derweil kann sich Niedersachsen fragen, ob man sich mit dem richtigen Standort beworben hat. Münster kennt man, Ulm soll heißer Kandidat gewesen sein und ist auch hübsch gelegen, und dann fragte man sich in Berlin noch, wo eigentlich dieses Salz…irgendwas liegt. Noch absurder war natürlich der Vorschlag Schleswig-Holsteins: Itzehoe. Also, bitte…. Heute ist übrigens Tag der Früchte unddennoch man kann sich sicher sein, dass beim Sommerfest der niedersächsischen Landesregierung in der Berliner Landesvertretung, zu dem heute Abend mehr als 3000 Gäste erwartet werden, Früchte eine untergeordnete Rolle spielen werden. Es sei denn, man kippt heute beim Fest einfach einmal Erbeer- und Bananenmilch zusammen und bezeichnet das Ganze als Lüttje Lage für Gesundheitsbewusste. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche Martin Brüning PS: Den Niedersachsen der Woche verpasst? Kein Problem. Einfach hier nachlesen.     
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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