20. Juli 2022 · P und P

Wird JVA Salinenmoor an Tokio Hotel verkauft?

Reinhold Hilbers, Finanzminister, muss eine interessante Kaufentscheidung vorbereiten, in die auch Celles Oberbürgermeister Jörg Nigge (CDU) eingebunden ist. Es geht um den Verkauf des zwölf Hektar großen, von einer Betonmauer umgebenen früheren Gefängnisses in Celle-Salinenmoor. Die JVA wurde zwischen 1978 und 2014 betrieben, seitdem steht sie leer. Es sind dort vier Reihenhäuser, ein Funkmast, ein Klärwerk, ein landwirtschaftliches Gehöft und die Haftzellen vorhanden, früher lebten dort mehr als 200 Häftlinge. Als Mindestgebot für Interessenten gilt ein Preis von 250.000 Euro – samt eines Nutzungskonzeptes. Wie Hilbers‘ Sprecher Kai Bernhardt erklärte, werden noch bis Monatsende Angebote angenommen, es seien bisher 53 an der Zahl. Da die Anlage im Außenbereich liegt, sind einige Nutzungen (etwa Wohnbebauung) bisher nicht vorgesehen – OB Nigge hat aber bereits mögliche Änderungen der Vorgaben der Flächennutzung in Aussicht gestellt.

Bieterverfahren geplant

Von „Fetisch-Club“ ist hin und wieder die Rede, womit wohl gemeint ist, dass man ein Hotel im Gefängnis-Style anbieten könnte für Gäste, die eine Übernachtung unter Bedingungen einer Haftanstalt für reizvoll halten. Zu den Interessenten sollen die Sänger der Gruppe Tokio-Hotel, Bill und Tom Kaulitz gehören, die sich in einem Podcast zu möglichen Umgestaltungsplänen in Salinenmoor geäußert hatten. Nach dem Verfahren der Interessensbekundung schließt sich dann ein Bieterverfahren an, dessen Sinn auch eine Steigerung der Kaufangebote (samt eines Nutzungskonzeptes) sein soll. Der Meistbietende soll zwar den Zuschlag erhalten, aber das Land kann Bedingungen für die Verwendung des Objekts näher eingrenzen. Denkbar wäre auch, in dem Areal Windräder zu bauen.

Dieser Artikel erschien am 21.7.2022 in Ausgabe #137.
Klaus Wallbaum
AutorKlaus Wallbaum

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