Bubble-Tea zum Selbermachen, eine Achterbahnfahrt durch das Stahlwerk in Salzgitter und ein ID.7 zum Auseinandernehmen: Zwölf Tage vor dem Start hat die Ideen-Expo erste Höhepunkte aus dem diesjährigen Mitmachprogramm gezeigt. „Die Mitmach-Exponate sind das Salz in der Suppe, ohne sie gäbe es die Ideen-Expo gar nicht“, sagte Aufsichtsratschef Volker Schmidt. Mehr als 800 dieser Ausstellungsstücke zum Ausprobieren werden vom 8. bis 16. Juni bei Europas größtem Jugend-Event für Technik und Naturwissenschaften auf dem Messegelände in Hannover zu erleben sein.

Volker Schmidt (links) und Olaf Lies treffen zwölf Tage vor der Ideen-Expo in der Holobox auf ihre digitalen Zwillinge. Die holografische Technologie kann am Stand von Niedersachsen-Metall ausprobiert werden. | Foto: Henning Scheffen

„Was die Ideen-Expo vermittelt, ist die Sehnsucht, etwas mitzugestalten“, sagte Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und hob die Bedeutung der Ideen-Expo als Berufs- und Ausbildungsmesse hervor: „Wir leben in einer Zeit, in der wir nicht nur über Herausforderungen reden, sondern in der junge Leute ein Teil der Veränderung sein können. Das fängt aber damit an, dass man weiß, was man machen will, und Berufsorientierung ist ein schwieriges Feld.“ Neun von insgesamt 310 Ausstellern gaben gestern in Hannover einen Vorgeschmack darauf, wie sie ihre Branche für Jugendliche interessant machen wollen. Auf diese und viele weitere Highlights dürfen sich die Besucher der Ideen-Expo 2024 freuen:

Grüner Stahl trifft virtuelle Realität

„Salzgitter als Hauptstadt der Transformation in Niedersachsen ist der Ort, wo Veränderung stattfindet. Wenn man als junger Mensch eine nachhaltige Zukunft bauen will, ist man bei uns genau richtig“, sagte Jens Loock, Personalchef bei Salzgitter Flachstahl. Bei der Ideen-Expo wollen Loock und seine Mitarbeiter für die vielen verschiedenen Ausbildungsberufe beim demnächst klimaneutralen Stahlriesen werben.

Volker Schmidt (von links) hilft Olaf Lies bei der virtuellen Brandbekämpfung. Jens Loock, der bei Salzgitter Flachstahl auch die Arbeitssicherheit verantwortet, ist zufrieden. | Foto: Henning Scheffen

Wirtschaftsminister Lies testete die virtuelle Brandbekämpfung und löschte einen digitalen Küchenbrand. „Das ist natürlich nur eine Simulation, aber durch die vielen Dinge, die man wahrnimmt, spürt man schon eine Anspannung“, staunte Lies. Weitere Themen am Stand der Salzgitter AG auf der Ideen-Expo: die virtuelle Salcos-Achterbahn, die Salcos-Gamingwelt, „Stahl Shooting“ in der Fotobox und eine Blasmaschine, die PET-Flaschen zu Glücksschweinen macht.

Wettrennen mit der KI

„Volkswagen kann nicht erst seit jüngster Zeit elektronisch“, sagte Autostadt-Chef Armin Maus und präsentierte einen Elektro-Bulli von 1972. Gerade mal 120 Exemplare dieser T2-Elektotransporter wurden überhaupt nur gebaut, was auch an der geringen Reichweite von 50 bis 100 Kilometern gelegen haben dürfte. Der brandneue ID.7 dagegen kommt bei sparsamer Fahrweise auf über 600 Kilometer und wird auch auf der Ideen-Expo zu sehen sein, wo er zusammen mit den Besuchern zerlegt und wieder zusammengebaut wird.

Olaf Lies setzt eine Rückleuchte bei einem ID.7 von VW ein. | Foto: Henning Scheffen

Der Verkehrsminister schraubte schon mal eine Rückleuchte an – eine Übung, die sich später noch als nützlich erweisen könnte. „Der ID.7 ist der nächste Dienstwagen“, verriet Lies. Außerdem lädt der VW-Konzern, der laut Schmidt zu den „Geburtshelfern“ der Ideen-Expo gehört, auf der MINT-Messe in Hannover zum Autorennen gegen die Künstliche Intelligenz ein, betreibt eine elektrische Popcorn-Maschine und zeigt die Berufsbilder der Zukunft in der Autobranche.

Geschmack aus der Kugel

„Die Hülle ist fest und wenn man darauf beißt, schmeckt man den flüssigen Kern“, erklärte Melissa Schenk, Auszubildende beim Aroma- und Duftstoffhersteller IFF aus Walsrode, zur Besonderheit von Bubble-Tea. Als zweifacher Vater hat Olaf Lies natürlich schon erste Erfahrungen mit dem Trendgetränk gesammelt. „Ich kenne das von zu Hause. Die Kinder lieben sowas“, meinte er und gab der Geschmacksrichtung Maracuja den Vorzug vor Waldmeister und Kirsche.

Chemie verbindet: Unter Anleitung von Melissa Schenk (von links) und Lukas Mull stellt Olaf Lies seinen eigenen Bubble-Tea her. Volker Schmidt verfolgt den Vorgang gespannt. | Foto: Henning Scheffen

Unter der Anleitung der angehenden Chemielaborantin wurde sein erster selbstgemachter Bubble-Tea zum Erfolg. „Schmeckt nach Maracuja“, bestätigte Lies. Am Gemeinschaftsstand „Chemie verbindet!“ in Halle 9 können auch die Ideen-Expo-Besucher kleine Boba-Perlen, deren Membran aus Algen gewonnen wird, mit einem Saft ihrer Wahl füllen. Außerdem zeigen die Unternehmen, wie viel Chemie in einer Batterie steckt, wie man Altöl recycelt und wie Kunststoffe schmutziges Wasser reinigen.