Dagmar von Reitzenstein, Denkmal-Expertin des Wissenschaftsministeriums, hat im Wissenschaftsausschuss des Landtags gestern über das Römer-Marschlager aus der Zeit von Christi Geburt berichtet. Die 30 Hektar große, vom Acker überlagerte Anlage ist bedroht, weil eine Zementfirma Kiesabbau beantragt hat. Über das Ansinnen muss die Region Hannover entscheiden, das wird für diesen Sommer angepeilt. Eine Bürgerinitiative kämpft bislang erfolglos gegen den Kiesabbau, eine Petition im Landtag brachte kein Ergebnis.
Reitzenstein sagte, auch eine Änderung des Landesraumordnungsprogramms (Wegnahme des Vorranggebiets für Kiesabbau in dieser Gegend) könne nichts am Anspruch auf den Kiesabbau ändern. Wenn allerdings der Abbau genehmigt werde, müsse die Firma für die Erforschung und Bergung der Überreste der Römer finanziell aufkommen – und das sei kein geringer Betrag.
Sollte der Kiesabbau nicht genehmigt werden, müsse das alte Lager als Bodendenkmal unberührt bleiben und könne nicht archäologisch erforscht werden.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #094.