12. Feb. 2024 · 
Wirtschaft

Traktor-Protest überschattet Besuch von Scholz und Pistorius bei Rheinmetall in Unterlüß

Olaf Scholz, Bundeskanzler, ist am Montag am Werksgelände des Rüstungsunternehmens Rheinmetall in Unterlüß (Landkreis Celle) von mehreren hundert Landwirten mit einem Hupkonzert und Pfiffen empfangen worden. „Wir haben die Schnauze voll“, skandierten die Bauern, die nach Polizeiangaben mit rund 300 Traktoren vor Ort waren und die Agrarpolitik der Ampel kritisierten. Im niedrigen zweistelligen Bereich lag dagegen die Zahl der Menschen, die mit einer Mahnwache für den Frieden gegen den eigentlichen Anlass des Kanzlerbesuchs demonstrierten.

Hoher Besuch in Unterlüß (von links): Mette Frederiksen, Boris Pistorius, Armin Papperger und Olaf Scholz. | Foto: Bundesregierung/Steins

Zusammen mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Rheinmetall-Chef Armin Papperger vollzog Scholz den symbolischen ersten Spatenstich für die neue Munitionsfabrik. Im „Werk Niedersachsen“ will Rheinmetall zukünftig bis zu 200.000 Artilleriegranaten und 1900 Tonnen hochexplosiven Sprengstoff pro Jahr herstellen. Durch die neuen Produktionskapazitäten könne der Bundeswehr-Bedarf an Artilleriemunition vollständig aus nationaler Fertigung gedeckt werden, teilte Rheinmetall mit. In Unterlüß soll dabei die gesamte Wertschöpfungskette entstehen – vom Geschoss über Zünder und Sprengladung bis hin zur Treibladung. Laut Papperger investiert der Rüstungskonzern etwa 300 Millionen Euro in das Projekt, das mit 500 neuen Arbeitsplätzen verbunden ist. Derzeit sind am Rheinmetall-Standort in der Südheide rund 2500 Mitarbeiter beschäftigt.

Dieser Artikel erschien am 13.2.2024 in Ausgabe #027.
Christian Wilhelm Link
AutorChristian Wilhelm Link

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