Stefanie Otte, Präsidentin des Oberlandesgerichts Celle, hat jetzt zu einer kleinen Feier eingeladen, bei der ein Ölgemälde ihres Amtsvorgängers Peter Götz von Olenhusen aufgehängt wurde. Dieser hatte das OLG zwischen 2006 und 2017 geleitet. Das vor mehr als 300 Jahren gegründete Oberlandesgericht hat bisher 32 Präsidenten. In einer Pressemitteilung heißt es: „Auf dem Weg durch das Treppenhaus zum Plenarsaal in dem 1843 fertiggestellten historischen Gerichtsgebäudes gehen Besucher an den Porträts der Oberlandesgerichtspräsidenten vorbei, die nicht nur den Wandel der Zeit veranschaulichen, sondern dem Gericht der jeweiligen Epoche auch ein Gesicht geben.“
Allerdings gibt es historisch schon eine Besonderheit. Die ersten Präsidenten der Jahre 1711 bis 1875 sind in Öl gemalt, die Gemälde sind recht groß. Danach wurde die Fotografie erfunden, und alle Präsidenten nach 1875 hängen deshalb als Fotoabzüge (viel kleiner) neben den ersten Amtsinhabern. Erst 2006, als OLG-Präsidentin Helga Oltrogge aufhörte, wurde wieder ein Ölgemälde angefertigt. Otte sagte, dass sie sich sehr über die Fortsetzung der Tradition freue. Der Landtag hatte 2008, als Parlamentspräsident Jürgen Gansäuer in Ruhestand ging, mit dem Brauch gebrochen. Es wurden seither keine Ölgemälde der scheidenden Präsidenten mehr angefertigt.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #172.