Andreas Philippi, Niedersachsens Sozialminister, ist verstimmt über den neuen Bundes-Klinik-Atlas, der auf dem von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) durchgesetzten Transparenz-Gesetz beruht. „Es scheinen sich Befürchtungen zu bestätigen, dass es sich beim Bundes-Klinik-Atlas um einen politischen Schnellschuss handelt und nicht um ein fundiertes Informationsangebot. In diesem Zustand erzeugt der Atlas Verwirrung, anstatt Orientierung zu geben.“
Das Sozialministerium in Hannover geht damit scharf auf Distanz zur Linie des Bundesgesundheitsministeriums. Philippis Mitarbeiter zitieren dazu noch den Verbandsdirektor der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, Helge Engelke. Dieser berichtet über falsche Fallzahlen im Bundes-Klinik-Atlas zu Operationen von Prostatakrebs im Krankenhaus Gehrden (Region Hannover). Das Pflegepersonal in der Region Osnabrück werde falsch angegeben. Als „ganz besonders ärgerlich und schlicht gesundheitsgefährdend“ bezeichnet Engelke angebliche Fehler bei der Einordnung der Notfallversorgung für 32 Krankenhäuser in Niedersachsen. Das sei „falsch und fatal“.