
Die Bündelung der Ergebnisse hat sich bewährt
Schwarz ist Leiterin der Ermittlungsgruppe Einbruch, die im Erdgeschoss der Polizeiinspektion Ost ihr Zentrum hat. Seit Februar 2014 leiten alle Kommissariate in Hannover-Stadt und Laatzen sowie der Kriminaldauerdienst ihre ersten Erkenntnisse zu einem Einbruch direkt hierher. 19 Beamte umfasst das Team, alle haben sich schon zuvor jahrelang mit Einbrüchen beschäftigt. Sie übernehmen die weitere Ermittlung, vergleichen die Taten und können so Muster erkennen, die die Suche nach den Tätern erleichtern. „Die Bündelung der Informationen in einer Ermittlungsgruppe hat sich klar bewährt“, sagt Markus Häckl, zum Zeitpunkt des Interviews als Leiter des Kriminalermittlungsdienstes in der Inspektion und damit auch für die Ermittlungsgruppe eingesetzt. Vor der Gründung standen die mit den Wohnungseinbrüchen befassten Ermittler zwar auch in engem Kontakt. „Aber es ist viel leichter, sich zusammensetzen zu können und Fälle gemeinsam zu besprechen und zu vergleichen“, sagt Schwarz. Auch in anderen Polizeidirektionen im Land gibt es Ermittlungsgruppen für den Wohnungseinbruch. Einige werden nur für einen bestimmten Fall gegründet, andere operieren ein paar Jahre und werden dann wieder aufgelöst. 22 Gruppen gibt es derzeit in den fünf Direktionen, die kein Enddatum haben. [caption id="attachment_29660" align="alignnone" width="780"]

Aufklärungsquote von 21 Prozent
Etwas mehr als jeden fünften Einbruch hat die hannoversche Ermittlungsgruppe 2016 gelöst, genau sind es 23,2 Prozent. Ein Fall gilt dann als aufgeklärt, wenn ein Tatverdächtiger feststeht. Ob er auch festgenommen wurde oder noch in Freiheit ist, und damit weitere Einbrüche begehen kann, ist für die Statistik nicht relevant. Landesweit lag die Aufklärungsquote 2016 bei 21 Prozent. Auf politischer Ebene wird viel darüber diskutiert, wie sich die Quote steigern lässt. In der Realität kämpfen die Beamten mit zwei schwer lösbaren Problemen. Einbrüche sind Delikte, von denen die meisten der Polizei gemeldet werden, die Dunkelziffer ist relativ klein. Doch es sind auch Delikte, in denen die Ermittler fast immer mit wenig Beweismaterial arbeiten müssen. [caption id="attachment_29664" align="alignnone" width="780"]
Spuren führen nicht unbedingt zur Verurteilung
Viel ist es nicht, was die Täter für gewöhnlich am Tatort hinterlassen. Einen Schuhabdruck im Teppich, Abdrücke in der Tür, wo der Schraubendreher angesetzt wurde, vielleicht sogar ein halber Daumenabdruck. Die Ermittler fotografieren alle Spuren und machen Abdrücke, wenn es möglich ist. Doch nicht alle Spuren führen auch zum Täter. „Der Schuhabdruck auf dem Teppich kann auch der Nachbarin gehören, die gestern kurz da war“, sagt Fischer. Die Ermittler müssen daher stark sieben, welche Spuren tatsächlich relevant sind. Doch auch wenn die Spuren einen Verdächtigen belasten, bedeutet das nicht unbedingt seine Festnahme oder gar Verurteilung. „Er kann ja behaupten, der Fingerabdruck an der Wohnzimmerscheibe kommt daher, weil er sich nur mal die schöne Einrichtung anschauen wollte“, sagt Volker Wöpking, Ermittlungsführer der Gruppe. Schon ist der Beweis infrage gestellt. Nur zehn Prozent der ermittelten mutmaßlichen Einbrecher werden überhaupt angeklagt, zwei Prozent von ihnen verurteilt. „Wir brauchen gerichtsfeste Beweise und die sind sehr schwer zu bekommen“, sagt Wöpking. [caption id="attachment_29665" align="alignnone" width="780"]