Stefan Schostok, ehemaliger Oberbürgermeister von Hannover, ist im wiederaufgenommenen Prozess um Untreue zu einer Geldstrafe von 9000 Euro verurteilt worden – zahlbar in 90 Tagessätzen je 100 Euro. Vor zwei Jahren war Schostok im ersten Prozess freigesprochen worden, der Bundesgerichtshof hatte das Urteil dann aber aufgehoben. Im neuen Urteil wird ihm jetzt eine Schuld zugesprochen. Schostoks damaliger Büroleiter Frank Herbert hatte zwischen April 2015 und Mai 2018 rechtswidrig eine Zulage erhalten. Die Richter sahen jetzt, anders als im ersten Prozess, den Vorwurf als berechtigt an, dass der OB von der Rechtswidrigkeit der Zahlung gewusst haben musste. Auch das Urteil gegen Herbert, der 2020 noch zu einer Geldstrafe wegen Betrugs durch Unterlassen erhalten hatte, war vom Bundesgerichtshof aufgehoben worden. Im neuen Urteil von gestern ist Herbert jetzt freigesprochen worden.