Christoph Podstawa (35), Linken-Kreistagsabgeordneter aus Lüneburg, möchte gern neuer Landesvorsitzender der Partei werden. Er hat sich um die Nachfolge der zurückgetretenen Pia Zimmermann (Wolfsburg) beworben. Die Ko-Landesvorsitzende Anja Stoeck aus Harburg steht beim Parteitag am 8. September in Oldenburg nicht zur Disposition. Podstawa, der aus Polen stammt, seit 30 Jahren in Deutschland lebt, einst in einer Punker-Clique aktiv war und dann als Aktionskletterer auffiel, trifft in Oldenburg allerdings auf einen gut vernetzten Gegenkandidaten, den 40-jährigen Großhandelskaufmann Lars Leopold aus Eime im Kreis Hildesheim. Leopold steht der „Antikapitalistischen Linken“, die im niedersächsischen Landesverband stark vertreten sind, sehr nah, er konzentriert sich auf die Sozialpolitik und steht Sahra Wagenknechts Initiative für eine neue linke Sammlungsbewegung deutlich aufgeschlossener gegenüber als viele andere Parteifunktionäre. Podstawa lehnt Wagenknechts Bewegung mit den Namen „Aufstehen“ ab, er ist im aktuellen Personalkonflikt eher als Leopold ein Kandidat der Basis. Über den Sozialpädagogen Podstawa ist bekannt, dass er zwei Jahre lang in Guatemala Einheimische begleitet hat, die gegen Minen oder Staudämme gekämpft hatten. Dort hat er auch gewalttätige Auseinandersetzungen miterlebt, was ihn stark geprägt habe, hat er einmal in einem Interview mitgeteilt.