Nordzucker reagiert auf Preisdruck und stoppt Bau der neuen Erbsenproteinfabrik
Lars Gorissen, CEO der Nordzucker AG mit Sitz in Braunschweig, blickt mit Sorge auf die zuletzt deutlich gesunkenen Zuckerpreise und das Geschäftsjahr 2025/26. „Ein negatives Ergebnis können wir angesichts der Marktlage kaum ausschließen“, teilte der Unternehmenschef in einem Newsletter mit. Als Reaktion hat Nordzucker bereits seine Rübenverträge an die Marktlage angepasst und wird 2025 weniger Zucker herstellen. Für das darauffolgende Jahr rechnet Gorissen jedoch mit einer Preisstabilisierung: „Die Talsohle scheint erreicht.“ Auch im Bereich der pflanzenbasierten Proteine haben sich die Marktbedingungen verschlechtert – aufgrund von Überkapazitäten in der europäischen Produktion ist mit Niedrigpreisen zu rechnen. „Deshalb haben wir entschieden, den Baubeginn für die Erbsenproteinfabrik in Groß Munzel vorerst zu verschieben“, so Gorissen. Den offiziellen Spatenstich für das Werk im Westen der Region Hannover hatten der Nordzucker-Chef und Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) bereits im November 2024 begangen. Das 100-Millionen-Euro-Projekt sollte ab Mitte 2026 in Betrieb gehen und 60 neue Arbeitsplätze schaffen.
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