Nicht genug Personal für 90.000 Unterrichtsstunden
Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hat im Kultusausschuss die Abordnung von mehr als 2000 Lehrern vorwiegend an Grundschulen verteidigt. „Wir dürfen keine Schulform bevorzugen oder benachteiligen. Die Grundschulen müssen personell versorgt werden und da müssen sich die anderen Schulen solidarisch zeigen“, sagte die Ministerin.
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Eine Abordnung von Lehrern an andere Schulen, die nicht genügend Personal haben, sei im Übrigen gängige Praxis. „Zwischen 5000 und 7000 Stunden müssen jährlich durch Abordnungen aufgefangen werden“, sagt der Präsident der Landesschulbehörde, Ulrich Dempwolf. Allerdings geben er und die Ministerin zu, dass es in diesem Jahr besonders heftig ist. Rund 90.000 Unterrichtsstunden müssen durch die fremden Lehrer aufgefangen werden. Der Großteil ist mittlerweile organisiert, doch es fehlen immer noch rund 170 Lehrkräfte, um alle Stunden gewährleisten zu können.
https://soundcloud.com/user-385595761/heiligenstadt-wer-behauptet-ich-schwache-gymnasien-verbreitet-fake-news
Der schulpolitische Sprecher der CDU, Kai Seefried, kritisierte, Heiligenstadt habe ein falsches Bild von der Realität. „Sie versuchen hier darzustellen, dass das alles normal ist“, sagte er. „Aber dann kann ich mir nicht erklären, wie so eine chaotische Situation zustande kommt.“
https://soundcloud.com/user-385595761/seefried-unterrichtsversorgung-in-den-schulen-ist-dramatisch
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #137.