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Das Thema wird seit längerer Zeit kontrovers diskutiert. Im vergangenen Jahr ergab eine vom Innenministerium in Auftrag gegebene Studie, dass die Ermittler im Bereich Kinderpornografie zunehmend überlastet sind. Etwa 3000 Bilder müssen sie pro Tag sichten, viele zeigen Szenen, die für den Betrachter psychisch schwer zu verkraften sind. Knapp 86 Prozent der für die Studie befragten Ermittler gaben an, unter den Datenmengen und deren Inhalten zu leiden. In der Politik und bei den Polizeigewerkschaften herrscht Konsens, dass sich an der Situation etwas ändern muss. Allerdings gibt es keine Einigkeit darüber, wie die Entlastung erreicht werden kann. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter etwa hält das „Outsourcen“ der Materialsichtung an externe Firmen für den falschen Weg. „Das Sichten von kinderpornografischem Beweismaterial gehört in die Hände der Polizei, nicht in die von Externen, deren Qualifikation und psychische Eignung man nicht einschätzen kann“, sagt der niedersächsische BDK-Vorsitzende Matthias Karsch. Seine Gewerkschaft fordert, dass die technische Auswertung komplett vom Landeskriminalamt übernommen wird. „Dabei ist Entlastung möglich, wenn die technischen Hilfsmittel konsequent weiterentwickelt werden.“