
Die Situation in der Pflege und der Pflegekräfte wird sich nicht durch solche Zwangsstrukturen verbessern
Sylvia Bruns (FDP)
Die Landtagsopposition gab ein geteiltes Echo auf die Wahl des neuen Pflegekammer-Vorstands. „Mit der Pflegekammer haben wir der Berufsgruppe der Pflege die Möglichkeit gegeben, ihre Interessen gegenüber Politik und Gesellschaft kraftvoll und nachdrücklich zu vertreten und ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen“, sagte Meta Janssen-Kucz, pflegepolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Die Kammer sei eine starke und unabhängige Interessenvertretung für die Pflege. Für Sylvia Bruns, sozialpolitische Sprecherin der FDP, ist die Kammer dagegen geprägt von Bürokratie und Zwangsmitgliedschaft. „Die Situation in der Pflege und der Pflegekräfte wird sich nicht durch solche Zwangsstrukturen verbessern“, so Bruns. Die Kammer sei keine Entlastung, sondern mit zehn Euro Mindest-Zwangsbeitrag eher eine Belastung für die Pflegekräfte.
Kammer-Geschäftsführer Manuel Ahting rechnet damit, dass die Kammer am Ende voraussichtlich deutlich mehr als 80.000 Mitglieder haben wird. Durch die Kammer werde es künftig auch endlich valide Zahlen über die Branche geben. Zum Beispiel werde man wissen, wie viele Pflegekräfte in den nächsten Jahren altersbedingt aus dem Beruf aussteigen werden.