31. Juli 2017 · 
P und P

Muth in der Kritik

Thomas Muth, ehemaliger Finanzdezernent von Wolfsburg, ist nach Ansicht des Bundes der Steuerzahler in einen Fall verfehlter kommunaler Personalpolitik verwickelt. Der Kommunalbeamte wurde 2008 vom Rhein nach Wolfsburg geholt, damals gehörte er noch der CDU an, wurde sogar als möglicher Oberbürgermeisterkandidat gehandelt. Dann verließ er die CDU, schloss sich den Grünen an, kandidierte 2014 erfolglos als Landrat im Nachbarkreis Gifhorn und verärgerte damit seine frühere Partei, die CDU, stark. Als 2015 die Wiederwahl anstand, hatte sich Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD) massiv für Muth eingesetzt, eine knappe Mehrheit kam zustande. Vergangenen Mai nun wurde bekannt, dass Muth versetzt wird – auf den Posten des Geschäftsführers der Congress-Park-Gesellschaft. Dieses Amt soll er bis zum regulären Amtszeitende 2024 behalten, also weiter die Stadtratsbezüge für die neue, wesentlich geringer eingestufte Tätigkeit erhalten. Angeblich, heißt es, hätten sich Mohrs und Muth überworfen, deshalb habe er das Rathaus verlassen müssen. Der Bund der Steuerzahler übt an dem Vorgang heftige Kritik: Die herausgehobene Bezahlung und großzügige Ruhestandsregelung für Stadträte sei nur gerechtfertigt, weil ein Stadtrat für ein Budget in dreistelliger Millionenhöhe verantwortlich ist – nicht aber in der gegenwärtigen Position als Congress-Park-Geschäftsführer mit 700.000 Euro Jahresumsatz und nur zehn Mitarbeitern. „Muths Versetzung ist für den Steuerzahler ein schlechtes Geschäft“, rügt Bernhard Zentgraf, Präsident des Steuerzahlerbundes.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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